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KI ist weder Sprint noch Marathon, sondern kontinuierliche Transformation

Vielfach wird die disruptive Kraft von künstlicher Intelligenz (KI) diskutiert. Doch diese Disruption ist nicht einfach eine Veränderung, sondern ein kontinuierlicher Prozess der Veränderungen. Das machten die Referierenden auf der Veranstaltung von BE-terna „wAIhnachten mit Agenten“ im O2 Tower in München klar.

Mallik Rao, CTEO und Vorstand Technologie und Geschäftskunden von o2 Telefónica, beim BE-terna Event im o2 Tower erläutert, wie Künstliche Intelligenz als Katalysator für digitale Transformation und Business Impact wirkt.

Mallik Rao, CTEO und Vorstand Technologie und Geschäftskunden von O2 Telefónica

Hin und wieder antwortet schon mal Agent M statt Mallik Rao, CTEO und Vorstand Technologie und Geschäftskunden von O2 Telefónica. Seine Mitarbeitenden gewöhnen sich mittlerweile daran – denn der Cheftechnologe von O2 Business trainiert seine ganz persönliche KI, die er Agent M nennt. „Microsoft Copilot hat Zugriff auf meine E-Mails. Nach drei Wochen konnte die KI Mails in meinem Stil, mit meinem Content beantworten“, erzählt Rao als Keynote-Speaker auf der BE-terna Veranstaltung kurz vor Weihnachten. Ihn begeistert diese Möglichkeit nicht nur, weil sie ihn entlastet: „Die KI schreibt nachts um 2 Uhr einfach besser als ich, wenn ich um diese Zeit auf eine Mail antworten würde. Meine Antwort ist dann in der Regel schlechter als morgens um 9 Uhr.

Disruptive Kraft der KI

Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von KI hält Rao die Notwendigkeit der disruptiven Kraft. Ein Beispiel aus seinem Verantwortungsbereich: In Folge des Ukraine-Krieges stiegen die Energiepreise und damit die Stromkosten für die Netze von O2 auf mehr als das Doppelte. O2 Telefónica führte KI im Unternehmen ein und analysierte Energieverbrauch und Traffic im Netz. Dabei konnte man Möglichkeiten aufdecken, wie die Kosten um einen mittleren zweistelligen Prozentsatz gesenkt werden konnten. „KI hatte hier einen signifikanten Einfluss auf unser Geschäft. So etwas macht den KI-Einsatz erfolgreich“, unterstrich Rao und ergänzte: „Mit der Einführung von KI ist die Transformation aber nicht beendet. Sie wird vielmehr zur kontinuierlichen Aufgabe.

Rao lässt sich dabei von „Aspiration, Ambition, Action“ leiten, von einem Bestreben oder Ziel über den Ehrgeiz, dieses dadurch zu erreichen, dass man zur Tat schreitet. Er machte aber auch klar, dass all dies nicht einfach eine Frage der Technologie ist. „Transformation fängt mit und bei den Menschen an,“ gab er zu bedenken. O2 Telefónica entwickle sich von der TelCo (Telecommunication Company) zur TechCo (Technology Company). Wichtige Basis dafür sind die Kundinnen und Kunden. „Sie kommen zu uns, weil sie uns vertrauen.“ Darauf kann O2 Telefónica auch bauen, wenn das Unternehmen neue Technologien wie KI einsetzt.

Digitaler Zwilling als Art der Arbeitsorganisation

Vortrag beim BE-terna Event im o2 Tower: Chris Malloy präsentiert KI-Inhalte, während auf dem Bildschirm ein digitaler Avatar im weihnachtlichen Design zu sehen ist.

Chris Malloy gibt beim BE-terna Event im O2 Tower Einblicke in aktuelle KI-Anwendungsfälle.

Chris Malloy, Senior Business Development Manager bei BE-terna, stieg auf den menschlichen Aspekt ein: „In Deutschland heißt es immer: ‚Ja, aber…‘. Das ist unsere Kultur. Mit der müssen und können wir umgehen.“ In seinem Vortrag ging er auf Agent M ein, den digitalen Zwilling von Mallik Rao, und stellte gleich ein KI-generiertes Grußvideo von sich selbst vor. Sein Kollege Florian Picenoni, Business Development Manager, ging dann auf die Vorteile von digitalen Zwillingen ein: Oft werden sie als Abbild technischer Einrichtungen, von Produktionsanlagen, Netzen oder Smart Buildings eingesetzt. Im Kern gehe es aber darum, das Wissen im Unternehmen unabhängig vom einzelnen Menschen dem Team und der Organisation zur Verfügung zu stellen. „Digitale Zwillinge sind keine Features, sondern eine neue Art, Arbeit zu organisieren“, erklärte er denn auch. 

Vortrag beim BE-terna Event im o2 Tower: Ein Rüdiger Kunze spricht über Digital-Twin-Ansätze und Lifecycle Management in Telefónica-Rechenzentren.

Rüdiger Kunze, Head of Housing & Site Infrastructure von O2 Business über Digitale Zwillinge.

Damit könne der Sprung vom KI-Chat hin zur Workflow-Automation gelingen – mit konsistenten Daten und hoher Geschwindigkeit.

Genau darauf setzt O2 Business beim Management seiner Rechenzentren. Mit dem konsequenten Zusammenführen von Verbrauchs- und Leistungsdaten in Echtzeit zu einem digitalen Zwilling lassen sich schneller als früher Spitzenlasten in den Rechenzentren erkennen, die bei der Planung neuer Kapazitäten hilfreich sind. Und sie machen Predictive Maintenance, die vorausschauende Instandhaltung möglich. „Als Teil der kritischen Infrastruktur müssen wir einen sehr hohen Grad an Zuverlässigkeit für unsere Rechenzentren gewährleisten. In den digitalen Zwillingen unserer Rechenzentren erkennen wir Veränderungen sehr schnell und können frühzeitig eingreifen für mehr Verlässlichkeit“, sagte Rüdiger Kunze, Head of Housing & Site Infrastructure von O2 Business.

Das funktioniert so gut, dass O2 Business aus seiner Rechenzentrumsleistung eine Lösung für Kunden entwickelt.

Data Governance für die bessere Datenbasis unerlässlich

Gut funktionieren können solche KI-Anwendungen nur, wenn die Datenbasis stimmt. Das unterstrich Laura Gamper, Data Analyst von BE-terna. „Wer seinen Datenhaushalt nicht im Griff hat, kommt mit KI nicht zum Erfolg. Deshalb werden viele KI-Projekte oder -Ideen verworfen“, sagte sie und zitierte eine Aussage vom Markforschungsunternehmen Gartner: „80 Prozent der AI-Basis in Unternehmen statt aus internen Daten. Sie machen den Unterschied. Deshalb ist Data Governance auch intern so wichtig.

Vortrag beim BE-terna Event im o2 Tower: Maurice Schweitzer spricht über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und digitale Transformation im Unternehmenskontext.

Maurice Schweitzer, CEO von Bliro über Ki im Vetrieb

Auch deshalb sei KI kein Sprint, auch kein Marathon, sondern eine fortlaufende Entwicklung.

Wie KI den Vertrieb unterstützen kann, erläuterte Maurice Schweitzer, CEO von Bliro in seinem Vortrag „KI: Vom Pilotprojekt zur echten Transformation“. Sein Unternehmen hat eine Lösung entwickelt, die Gespräche Datenschutz-konform transkribiert, ohne diese als Audioaufnahme aufzuzeichnen. Das Ergebnis verknüpft Bliro mit der Analyse von Notizen jedweder Art, um beispielsweise Mitarbeitende im Vertrieb bei ihren Berichtspflichten zu entlasten. Dabei geht die Bliro-Lösung über die reine Dokumentation hinaus. Sie analysiert und erkennt Verkaufspotenziale, aus denen sie Handlungsempfehlungen ableitet.

Das ist effizienter als viele klassische CRM-Lösungen, die in der Praxis oft doch nicht konsequent genutzt werden und deshalb oft nicht ihre volle Wirkung entfalten können“, so Schweitzer.

Mit KI zur Fördermittelberatung

Vortrag beim BE-terna Event im o2 Tower: Nadia Portera-Zanotti präsentiert eine Folie zu Herausforderungen und Lösungen bei der Fördermittelsuche für Unternehmen.

Nadia Portera-Zanotti, Group Lead Data & AI Consulting bei O2 Telefónica,

Ein anderes KI-Beispiel stellte Nadia Portera-Zanotti, Group Lead Data & AI Consulting bei O2 Telefónica, vor: Mitarbeitende in ihrem Bereich haben einen Fördermittelberater aufgesetzt, der mit KI rund 200 verlässliche, aber sehr heterogene Informationsquellen analysiert, wie Digitalisierung und Telekommunikationsleistungen für Unternehmenskunden von der öffentlichen Hand gefördert werden. Dem System können einfach Fragen nach Fördermöglichkeiten in normaler Sprache gestellt werden, es gibt dann die passenden Informationen aus und unterstützt beim Beantragen. Diese Informationen helfen dem Vertrieb von O2 Business, weil er damit potenziellen Kunden gleich Unterstützung bei der Finanzierung eines Digitalisierungsvorhabens mitliefern kann.

Gemeinsam Experten für KI und Digitalisierung

Wie der KI-Einsatz im eigenen Unternehmen konkret laufen kann, dazu berät und unterstützt BE-terna seine Kunden, bei Digitalisierungs- und Vernetzungsthemen auch in Zusammenarbeit mit O2 Business.