Längst funktioniert am Flughafen die Zusammenarbeit von IT und Technik sehr gut. „In den letzten drei bis fünf Jahren sind Vertrauen und Zutrauen gewachsen“, sagt der IT-Mann zufrieden. Für die jetzt anstehende digitale Weiterentwicklung des Flughafens ist damit schon eine wichtige Voraussetzung geschaffen: Die Bereiche IT und Technik müssen ihre Kompetenzen gleichermaßen einbringen, wenn die physische Welt auf dem Gelände ihren Anschluss ans Internet bekommen und so Teil des Internet of Things werden soll.
Die Wahl der passenden technologischen Basis ist dabei für ein Unternehmen wie den Flughafen München nicht einfach: Die erforderliche Vernetzungstechnik soll im Idealfall auf der gesamten Fläche des 1575 Hektar großen Areals – das entspricht rund 2200 Fußballfeldern – verfügbar sein. Sie darf die bereits bestehenden Technologien am Flughafen auf gar keinen Fall stören. Und selbstverständlich muss sie zuverlässig neben den bereits jetzt vorhandenen Technologien funktionieren – viele sind bereits vorhanden: LAN und WLAN vernetzen in Büros, Läden und Fluggastbereichen, nahezu jeder nutzt die verschiedenen Mobilfunknetze mit seinem Mobiltelefon auch am Airport, und selbst Nahbereichslösungen wie Bluetooth dürfen nicht beeinträchtigt werden, weil es auf Unverständnis bei Fluggästen stoßen würde, wenn sie Musik nicht mehr über ihren Drahtlos-Kopfhörer genießen könnten.
Außerdem gilt es zu entscheiden, ob der Flughafen als Unternehmen die Vernetzungsinfrastruktur selbst aufbaut oder von einem externen Partner nutzt. „Als Unternehmen machen wir vieles selbst. Gemeinsam mit unserer Tochter eurotrade betreiben wir zum Beispiel die gesamte IT-Infrastruktur in den Geschäften der Terminals, bis hin zu den Kassensystemen“, sagt Götz nicht ohne Stolz. „So haben wir alles gut im Griff und können relativ schnell entscheiden, wenn wir etwas ändern wollen.“
Bei den Überlegungen, mit welchen konkreten Projekten der Weg zur Smart-City beschritten wird, sah man sich die Angebote der Telekommunikationsanbieter an. „Bei Telefónica ist man sehr offen auf unsere Anfrage eingegangen, hat uns durch die Entwicklungs- und Testlabore geführt, uns gezeigt, wo das Unternehmen in Sachen IoT steht“, lobt Götz. Daraus hat sich eine Reihe von Treffen und Workshops entwickelt, in denen mögliche IoT-Pilotprojekte für den Flughafen erarbeitet wurden. Das erste steht jetzt vor der Inbetriebnahme.