Wenig Mitarbeiter, wenig Digitalisierung
Droht die Digitalisierung im Mittelstand zu scheitern? Laut dem „Digitalisierungsindex für die deutsche Wirtschaft“ hinkt der allgemeine Digitalisierungsstand in Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeiter:innen dem von größeren Unternehmen hinterher. Je geringer die Mitarbeiter:innenzahl, desto geringer der Digitalisierungsstand. Mögliche Ursachen dafür sind oft auf bestimmte Faktoren zurückzuführen.
5 typische Fehler bei der Digitalisierung im Mittelstand
1. Schlechte Prozesse
Die simple Digitalisierung bereits bestehender Prozesse in KMUs ist nicht immer die beste Lösung. Denn wie heißt eine Binsenweisheit der Digitalisierung: Ein schlechter Prozess ist nach der Digitalisierung noch immer ein schlechter Prozess. Achten Sie bei der digitalen Transformation Ihres Unternehmens möglichst darauf, Ihre aktuellen Prozesse zu optimieren und dabei historisch Gewachsenes auf Effizienz und Aktualität zu überprüfen.
2. Fehlende Digitalisierungsstrategie
Die Digitalisierung gerade in kleineren mittelständischen Unternehmen sollte wenn möglich Chefsache sein. Ohne eine zentrale Digitalisierungsstrategie in Ihrem Unternehmen besteht die Gefahr, dass singuläre Digitalisierungsprojekte in einzelnen Teilbereichen Ihres Unternehmens später nicht in einen Gesamtkontext passen. Ein gemeinsames, zentral implementiertes Zielbild ist daher wichtig und hilfreich.
3. Fehlende individuelle Konnektivität
Unbestritten ist, dass ein Büro oder eine Werkstatt ohne ausreichenden Internetzugang der Digitalisierung Ihres Unternehmens im Wege steht. Die unzureichende individuelle Konnektivität Ihrer Mitarbeiter:innen hingegen wird noch allzu oft nicht als Stolperstein des unternehmensweiten Digitalisierungsprozesses wahrgenommen. Im Zuge gestiegener innerbetrieblicher Mobilität und Home Office-Nutzung ist aber gerade die individuelle Ausstattung Ihrer Mitarbeiter:innen unerlässlich.
4. Mangelndes Durchhaltevermögen
Die Digitalisierung Ihrer Geschäftsprozesse ist kein Sprint, sondern ein Marathon und überfordert immer wieder viele Projektbeteiligte in Belegschaft und Management. So wie sich ein Unternehmen selbst über Jahre zu dem entwickelt, was es ausmacht, benötigt auch ein Digitalisierungsprozess Zeit, um nicht nur Infrastruktur und Prozesse zu digitalisieren, sondern auch eine neue Kultur und Akzeptanz bei Ihren Mitarbeiter:innen zu entwickeln.
5. Mangelnde Fehlerkultur
Digitalisierungsprojekte fordern jedes Unternehmen auf besondere Weise heraus. Da es selten Blaupausen gibt, nach denen ein derartiges Projekt für Ihr Unternehmen umgesetzt werden kann, sind Fehler dabei oft unvermeidlich. Ihr Unternehmen benötigt daher eine gesunde Fehlerkultur. Die Devise lautet: erlauben Sie sich Fehler, denn die digitale Transformation eines Unternehmens erfordert, dass Sie schnell Neues ausprobieren müssen. Begreifen Sie Fehler nicht als Scheitern, sondern als Teil des Lernens.
Wo stehen Sie mit Ihrem Unternehmen?
Schätzen Sie sich selbst ein, indem Sie folgende Fragen für sich selbst beantworten:
- Befinden Sie sich noch im Planungsprozess für eine zentrale Strategie für die digitale Transformation oder haben Sie bereits die ersten Schritte auf dem Pfad zur digitalen Transformation zurückgelegt?
- Welche „Fehler“ sind Ihnen im Lauf des digitalen Transformationsprozess Ihres Unternehmens bereits unterlaufen und wie haben Sie dabei sichergestellt, dass Sie nachhaltig daraus gelernt haben?
- Wie sieht Ihre weiterführende Strategie aus, auf Basis bestmöglicher Vernetzung aller betrieblichen Prozesse, ein optimales Maß an Digitalisierung für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter zu erreichen?
