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Der Arbeitsplatz der Zukunft: flexibler und autonomer

Die Digitalisierung eröffnet neue Freiheit für Ort und Zeit der Arbeit

16. August 2017

Mobile Plattformen, smarte Endgeräte, Big Data, die Cloud sowie das Internet der Dinge: Die Digitalisierung stellt einen epochalen Umbruch für die Arbeitswelt dar – mit allen positiven und möglicherweise auch negativen Folgen. Der Arbeitsplatz der Zukunft? Er bietet Chancen für mehr Selbstorganisation, Eigenverantwortung und Beteiligung, kann aber auch zu mehr Kontrolle und Transparenz führen. Wir haben es in der Hand.

Im Münchner Stadtteil Schwabing hat die Zukunft der Arbeit schon begonnen. In der neuen Deutschland-Zentrale von Microsoft entscheiden die Mitarbeiter selbst, wo und wie sie arbeiten möchten. Statt fest zugewiesener Schreibtische gibt es flexible „Arbeitssettings“, zwischen denen die Mitarbeiter je nach Anforderung frei wählen können: Wer Raum für kreativen Rückzug benötigt, nutzt die abgeschlossenen „Think“-Räume. Bei abstimmungsintensiven Arbeitsmeetings werden „Converse“-Flächen genutzt, die das direkte Gespräche miteinander und das gemeinsame Arbeiten etwa an einer Präsentation fördern, und wer sich schnell und effizient mit Kollegen austauschen und neue Ideen mit Hilfe der Schwarmintelligenz generieren will, begibt sich in die offenen „Share and discuss“-Bereiche.

Notebook, Tablet und Smartphone sind unverzichtbarer Bestandteil des modernen Arbeitsplatzes

Der eigene, individuelle Arbeitsplatz? Er reduziert sich auf mobile Endgeräte wie Notebook, Tablet und Smartphone – klassischer Schreibtisch und Stuhl können dabei durchaus durch Stehpult oder etwa Sessel mit Ablagefläche ersetzt werden – und wird durch gemeinsam genutzte Technologien wie Multitouch-Bildschirme, Chat-Diskussionen, intelligent vernetzte Softwarelösungen und vieles mehr in den verschiedenen Bereichen ergänzt. Aber auch die Anwesenheit im Büro ist im Zeitalter des digital workspace kein Muss mehr: Wer zwischendurch lieber im Home-Office oder von unterwegs arbeiten möchte, kann dies ebenso tun.

Mehr Work-Life-Balance, mehr Produktivität

Die organisatorische und räumliche Flexibilität ist gewollt. Die selbstbestimmte Gestaltung des Alltags mit fließenden Übergängen zwischen Arbeit und Privatem soll „die Lebenswirklichkeit der Mitarbeiter besser abbilden“ – so nennt es Microsoft –, eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen und damit unterm Strich für eine höhere Produktivität und mehr Innovationen sorgen – frei nach dem Motto: Wer gern arbeitet, bringt eine höhere Leistung als derjenige, der innerlich schon gekündigt hat. Dass sich der Arbeitsplatz der Zukunft mehr am Menschen orientieren muss, empfiehlt auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (PDF).

Dank Cloud-Lösungen können Mitarbeiter von jedem Ort alle nötigen Informationen abrufen

Möglich wird die Transformation der Arbeitswelt durch die zunehmende Digitalisierung: Mobile Plattformen, smarte Endgeräte, soziale Netzwerke, Big Data, Cloud, das Internet der Dinge und Dienste sowie Lösungen für Virtual und Augmented Reality schaffen die technische Grundlage dafür, dass aus dem traditionellen Arbeitsplatz ein flexibles, orts- und zeitungebundenes Netzwerk von Mitarbeitern wird, die weltweit Informationen abrufen und bearbeiten können.

Die Büro- und Wissensarbeit wird sich „immer stärker in den virtuellen Raum verlagern“, prognostiziert das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Rahmen seines Forschungsprojekts OFFICE 21 und ist überzeugt: Hoch flexible, multilokale Arbeitsformen werden „für eine stark wachsende Zahl von Menschen Realität sein“.

 

Virtuelle Telefonanlage Digital Phone

Unternehmen tun gut daran, rechtzeitig die technischen und organisatorischen Weichen zu stellen, um sich und ihre Mitarbeiterschaft auf die neue digitale Arbeitswelt vorzubereiten. Dabei müssen die neuen Lösungen keineswegs komplex sein. Eine einfache Maßnahme ist es beispielsweise, dafür zu sorgen, dass jeder Mitarbeiter nur eine Rufnummer hat, auch wenn er mehrere stationäre oder mobile Endgeräte verwendet. Dazu hat O2 Business mit seinem Partner nfon ein Lösungspaket geschnürt, die virtuelle Telefonanlage Digital Phone. Über sie lassen sich auf sehr einfache Weise mehrere Standorte, Home Offices und Mobilfunkgeräte einbinden, so dass Mitarbeiter überall und jederzeit uneingeschränkt arbeiten können und unter derselben Festnetznummer erreichbar bleiben.

Der ehemals rein physische Arbeitsplatz wird zusehends zu einem virtuellen und lässt völlig neue Möglichkeiten entstehen: Mit Virtual-Reality-Geräten können Schulungen für Mitarbeiter wirkungsvoller durchführt werden, weil sie komplexe Botschaften auf anschauliche Weise vermitteln können. „Wearables“, sprich intelligente Kleidung oder Accessoires mit Sensoren, können die Fitness und das Wohlbefinden der Mitarbeiter messen und ihrem Träger eine kreative Pause empfehlen. Selbst das papierlose Büro, seit Jahrzehnten beschworen, könnte nun endlich Wirklichkeit werden, wenn in der digitalen Welt auch Dokumente und Vorgänge intelligent und vernetzt sind und sich der „smarte“ Urlaubsantrag in wesentlichen Teilen selbst ausfüllt, selbständig seinen Weg durch das Unternehmen findet und notwendige Daten automatisiert an weiterverarbeitende Stellen versendet.

Dabei stellt die Digitalisierung nicht nur traditionelle Bürokonzepte auf den Kopf, sondern bedeutet für nahezu alle Arbeitsumgebungen einen Paradigmenwechsel. So kommen etwa in produktionsnahen Entwicklungsabteilungen Modelle aus dem 3D-Drucker, manche Besucher erkunden Schloss Neuschwanstein mittlerweile nicht mehr life, sondern machen einen virtuellen Rundgang mit der Datenbrille, und lokale Kurierdienste werden von Drohnen übernommen. Am deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz werden Virtual Reality (VR)-Headsets verwendet, um Roboter fernzusteuern.

Virtual-Reality-Headsets sind vielfältig einsetzbar

So können Prozesse über große Entfernungen kontrolliert und gesteuert werden. An der Hochschule Heilbronn werden VR-Techniken zur Behandlung von Phobien eingesetzt. Statt aufwändiger Therapiesitzungen in realer Umgebung werden Patienten ihren Ängsten virtuell ausgesetzt, was nicht nur Therapiekosten senkt, sondern auch Hemmschwellen abbaut. Augmented-Reality-Tools unterstützen Rettungskräfte nach Unfällen bei ihrem Einsatz oder auch bei Reparatur- und Wartungsarbeiten an Maschinen.

Epochaler Umbruch

Dass die Digitalisierung einen „epochalen Umbruch mit weitreichenden Folgen für Unternehmen und Beschäftigte“ darstellt, wie ihn das Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) e. V. München prognostiziert, ist unbestritten. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern nur noch wie die Digitalisierung Unternehmen verändert. Einerseits eröffne die Digitalisierung neue Chancen für mehr Selbstorganisation, Eigenverantwortung und Beteiligung, so die ISF-Forscher, möglich seien aber auch mehr Automatisierung, informatorische Transparenz, Kontrolle oder Überwachung.

Die Globalisierung nimmt aufgrund der Digitalisierung immer weiter zu

Für Führungskräfte ist die Digitalisierung eine Herausforderung, von der der Erfolg, wenn nicht sogar das Überleben des eigenen Unternehmens abhängt. Einer Umfrage der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) zufolge droht ein Viertel der Unternehmen bei der Digitalisierung den Anschluss zu verlieren. „Die Digitalisierung spaltet die Unternehmenslandschaft weltweit. Unternehmen, die nicht Schritt halten, können in Zukunft stark an Bedeutung verlieren“, sagt Michael Grebe, Senior Partner und Technologie-Experte bei BCG.

Wie beurteilen Beschäftigte die mobile Arbeit?

Schaut man sich in den heutigen Büroetagen um, so haben neun von zehn Beschäftigten ein positives Bild von der künftigen mobiler werdenden Arbeit. Das zeigt die Fraunhofer-Studie „Mobile Arbeit. Eine Analyse des verarbeitenden Gewerbes auf Basis der IG Metall Beschäftigtenbefragung 2017“. Zwar liegen auch bei potenziellen „Mobile Workern“ oft Hindernisse oder Hemmnisse bezüglich der Umsetzung vor, etwa die Furcht vor Entgrenzung oder vor ausufernden Arbeitszeiten. Doch die Möglichkeiten, die sich ihnen mit der neuen räumlichen und zeitlichen Flexibilität am Arbeitsplatz der Zukunft eröffnen, wiegen letzten Endes die Ängste auf.

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