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Glasfaser erklärt: Das sind die Vorteile für Unternehmen 

19.12.2023

Ein Mann arbeitet in einem Serverraum an einem Glasfaseranschluss

Highspeed-Datenraten ohne Einbußen bei der Datenübertragung und stabilere Internetverbindungen: Mit Glasfaser ist das möglich. Wir erläutern, was hinter der Technologie steckt, und zeigen Ihnen die potenziellen Vor- und Nachteile eines Umstiegs für Unternehmen.

Glasfaser: Kurz erklärt

Der Glasfaserausbau ist in Deutschland in vollem Gange. Und das zu Recht, denn der Bedarf nach Modernisierung ist groß – sowohl bei privaten Haushalten als auch bei Geschäftskunden. Besonders Unternehmen sind zunehmend auf stabile und zuverlässige Internetverbindungen und Netzwerke angewiesen. Nur so können sie neue Technologien der Industrie 4.0 einsetzen und digitalisierte Arbeitsabläufe ermöglichen.

Glasfaser hat das Potenzial, auch Ihre Unternehmensprozesse zu effektivieren. Vor allem solche, die auf moderne Cloud-Lösungen oder das Internet of Things (IoT) setzen.

Die Herstellung

Bei Glasfaser handelt es sich um lange Fasern, die aus Quarzglas hergestellt werden. Die Faser selbst besteht aus einem Gemisch aus Quarzsand und Bindemittel, das bei mehr als 1.500 Grad geschmolzen und zu dünnen Fäden gezogen wird – nur etwa so dick wie ein menschliches Haar.

Die Fasern werden gebündelt und dienen als Transportkanal für Lichtsignale, die innerhalb kürzester Zeit große Datenmengen übertragen können. Die Technologie ermöglicht Bandbreiten im Gigabitbereich pro Sekunde (GBit/s).

Wie funktioniert die Technologie? 

Bei der Übertragung von Daten per Glasfaser werden elektrische Signale in Lichtimpulse umgewandelt, die durch das wiederholte und schnelle Ein- und Ausschalten eines Lasers entstehen. Beim Transport von Sender zu Empfänger wandern die Lichtwellen durch die gläsernen Fasern und geben die Daten rasend schnell weiter – sie erreichen dabei annähernd Lichtgeschwindigkeit. In einem Glasfaserkabel werden üblicherweise mehrere Lichtwellenleiter gebündelt.

Ein Querschnitt eines Glasfaserkabels schematisch dargestellt

Das Kabel besteht aus den folgenden Komponenten:

dem inneren Kern, also dem Bündel, das die Lichtwellen überträgt

einer Kunststoffhülle, die den Glasfaserkern umschließt und das Austreten von Licht verhindert

einer Schutzschicht, die das Kabel belastbarer macht

einem äußeren Mantel, der für weitere Stabilität sorgt

Lichtimpulse statt elektrischer Signale

Per Reflektion im Kabel gelangen die Lichtimpulse an ihr Ziel, wo sie wiederum in elektrische Signale zurückgewandelt werden. Auf längeren Übertragungswegen kann es möglicherweise zu einem Lichtverlust im Kabel kommen – Zwischenverstärker wirken diesem Effekt allerdings entgegen.

Zum Vergleich: Bei Kupferkabeln erfolgt die Übertragung vollständig per elektrischem Signal. Nutzt Ihr Unternehmen einen DSL-Anschluss, der Kupferkabel verwendet, surfen Sie daher spürbar langsamer als mit einem modernen Glasfaseranschluss.

Das sind die Vor- und Nachteile von Glasfaser

Die schnellere Datenübertragung im Vergleich zu DSL-Anschlüssen spricht dafür, mit Ihrem Unternehmen zur Glasfaser zu wechseln. Ein Umstieg kann allerdings auch Herausforderungen mit sich bringen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen einige Vor- und Nachteile der Glasfasertechnologie:

Vorteile

Die Daten werden verlustfrei übertragen – Ihre Mitarbeitenden surfen so mit der tatsächlichen Geschwindigkeit, die Sie für das Unternehmen gebucht haben.

Glasfaserkabel sind deutlich weniger anfällig für Störungen als Kupferkabel. Daher können Sie sich dank der stabileren Leitung auf Ihren Internetanschluss verlassen und arbeiten im Schnitt effizienter.

Setzen Sie – wie andere Unternehmen auch – auf ein leistungsfähigeres Netz, bleiben Sie dadurch auch in Zukunft wettbewerbsfähig.

Der Wert der Immobilie wird durch einen Glasfaseranschluss gesteigert – Büroräumlichkeiten werden so deutlich attraktiver, sowohl für Vermieter als auch Mieter.

Glasfaserkabel sind ressourcenschonend und verbrauchen bei der Datenübertragung weniger Energie als Kupferkabel.

Nachteile

Die Verlegung der Glasfaserkabel ist recht aufwändig. Zudem müssen die Kabel bei einem Erstwechsel von DSL zu Glasfaser manuell angeschlossen werden.

Glasfasertarife können daher unter Umständen teurer sein als bisher genutzte Internetzugänge.

Zögern Sie den Anschluss hinaus, steigen möglicherweise die Kosten. Je früher Sie einen Glasfaseranschluss verlegen lassen, desto günstiger sind in der Regel die Anschlusskosten.

Bei der Verlegung der neuen Glasfaserkabel kann es unter Umständen zu Bauschäden kommen. Diese sind zwar in den meisten Fällen versichert, können aber einen Mehraufwand für Ihr Unternehmen bedeuten.

Diese Anschlussarten von Glasfaser gibt es

Stellen Sie in Ihrem Unternehmen auf Glasfaser um, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass der Anschluss vom Hauptverteiler bis ins Haus nahtlos über ein Highspeed-Kabel verläuft. Stattdessen werden die Daten je nach Anschlussart auf Teilabschnitten auch von Kupferkabeln übertragen. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick zu verschiedenen Anschlussarten von Glasfaser.

Fiber to the Curb (FTTC)

Bei der Anschlussart „Fiber to the Curb“, kurz FTTC, reicht das Glasfaserkabel sozusagen bis zum Bordstein vor dem Haus, bzw. bis zum nächstgelegenen Verteiler des Netzbetreibers an der Straße. Ab diesem Punkt wechselt die Leitung auf Kupferkabel. Dadurch ist der Anschluss zwar geringfügig störanfälliger als reine Glasfaseranschlüsse, aber dennoch schneller als eine Verbindung, die ausschließlich aus Kupferkabeln besteht.

Fiber to the Building (FTTB)

Unter dem Anschluss „Fiber to the Building“, kurz FTTB, versteht man das Verlegen der Glasfaserkabel über den Verteilerkasten hinaus bis in das Gebäude. Diese Anschlussart wird auch oftmals als „Fibre to the Basement“ bezeichnet – also als Anschluss bis in den Keller. Innerhalb des Hauses erfolgt die Datenübertragung dann zu den einzelnen Büroräumen oder Wohnungen über Kupferkabel.

Fiber to the Desk (FTTD)

Die stabilste und gleichzeitig schnellste Anschlussart sind reine Glasfaseranschlüsse, die als „Fiber to the Desk”, kurz FTTD, bezeichnet werden. Hier verläuft das Glasfaserkabel vom Hauptverteiler bis hin zur Immobilie und weiter bis in die Wohnungen bzw. die Büros und an den jeweiligen Arbeitsplatz. Kupferkabel kommen hier nicht zum Einsatz.

Glasfaser im Überblick 

Bei der Datenübertragung per Glasfaser werden elektrische Signale in optische Lichtimpulse umgewandelt, die sich im Kabel ausbreiten und ohne große Übertragungsverluste an ihr Ziel geleitet werden.

In einem Glasfaserkabel werden dünne Fasern aus Quarzglas gebündelt, durch mehrere Kunststoffhüllen stabilisiert und durch einen Außenmantel besonders geschützt.

Glasfaserkabel sind klimafreundlicher als Kupferkabel, denn sie verbrauchen bei der Datenübertragung weniger Energie. Zudem wird bei der Herstellung weniger Energie aufgewendet als z. B. bei Kupferkabeln und auch der Abbau von Quarzsand ist umweltschonender als der von Kupfer.

Bei gewissen Anschlussarten verläuft ein Teil der Leitung weiterhin über Kupferkabel, wie etwa bei „Fiber to the Curb“ (FTTC), wo das Glasfaserkabel bis zum nächstgelegenen Verteiler des Netzbetreibers in der Nähe des Hauses verlegt wird.

Reine Glasfaseranschlüsse, bei denen die Leitung von Hauptverteiler bis zum glasfaserfähigen Modem und ggf. sogar bis an den Arbeitsplatzrechner oder zu Servern verläuft, sind spürbar schneller und weniger störanfällig.

Häufig gestellte Fragen

Von einem Glasfaseranschluss profitieren Unternehmen besonders: Die Leitung ist im Vergleich zu DSL-Anschlüssen deutlich stabiler und weniger anfällig für Störungen. Das ermöglicht eine effiziente und auch zukünftig wettbewerbsfähige Arbeitsweise.

Glasfasern sind hauchdünne, lange Fasern aus Quarzglas, die gebündelt werden und als Transportkanal für Lichtimpulse dienen. Um die Fasern vor äußeren Einflüssen zu schützen, werden sie ummantelt.

Elektrische Signale werden in optische Lichtimpulse umgewandelt und übertragen Daten in Form von Licht über Glasfaserkabel. Über verschiedene Knotenpunkte und Schnittstellen gelangen die Impulse schließlich zu einzelnen Anschlüssen, wo sie wiederum in elektrische Signale zurückgewandelt werden.

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