Zulezt aktualisiert am 12.11.2025
Die Telefonie über analoge Telefon- oder ISDN-Leitungen hat heute faktisch keine Bedeutung mehr. An ihre Stelle ist VoIP (Voice-over-Internet-Protocol) getreten – eine Technologie, die Sprachkommunikation über das Internet ermöglicht. Wir erklären, wie IP-Telefonie funktioniert und wie Ihr Unternehmen von Internettelefonie profitiert.
„VoIP“ steht für „Voice-over-Internet-Protocol“. Dabei handelt es sich um eine Technologie, die Sprachkommunikation über das Internet und IP-basierte Netzwerke möglich macht. Damit bildet VoIP die technische Grundlage für IP-Telefonie. Die Begriffe VoIP, IP-Telefonie und Internettelefonie werden allerdings häufig synonym verwendet.
IP-Telefonie ist nicht auf das analoge öffentliche Telefonnetz oder ISDN angewiesen. Die Netzbetreiber in Deutschland haben von den inzwischen veralteten Technologien nahezu vollständig auf VoIP umgestellt. Das hat den Vorteil, dass Telefonanbieter ein einheitliches Netz betreiben können, wodurch sich Kosten reduzieren. Gleichzeitig bietet IP-Telefonie alle wesentlichen Möglichkeiten, die auch ISDN zuvor bot – und mehr, denn dank Internettelefonie können Sie heute mit Smartphones, Tablets und mit PCs telefonieren.
Moderne VoIP-Telefonanlagen basieren fast ausschließlich auf Software. Diese Software kann entweder lokal im Unternehmen (On-Premises) oder in der Cloud bei einem Anbieter laufen.
Bei einer Cloud-Telefonanlage handelt es sich um einen gemanagten Dienst eines Anbieters. Sie nutzen die Telefonanlage als Service über das Internet und müssen sich nicht um die dahinterliegende Hard- oder Software kümmern.
Eine On-Premises-Telefonanlage betreiben Sie in der eigenen IT-Infrastruktur. Hier gibt es zwei Hauptformen:
VoIP nutzt zur Übertragung der Sprachdatenpakete das Internetprotokoll (IP). Dabei werden analoge Audiosignale in digitale Datenpakete umgewandelt und über das Internet verschickt.
Konkret bedeutet das: Ein Mikrofon erfasst analoge Sprachsignale, die anschließend digitalisiert werden. Diese Sprachdaten werden daraufhin in kleine Datenpakete aufgeteilt. Mittels spezieller Protokolle wie RTP (Real-Time Transport Protocol) gelangen sie über das Internet zum Empfänger.
Während der Übertragung werden die Sprachpakete anhand der IP-Adressen des Absenders und Empfängers korrekt geroutet (zu Deutsch: „geführt“). Beim Empfänger werden die Datenpakete wieder entpackt und in analoge Audiosignale zurückgewandelt, um sie hörbar zu machen. All das passiert so schnell, dass die Gesprächsparteien nahezu in Echtzeit kommunizieren.
Neben dem IP-Netz spielen bei diesem Prozess Netzwerkkomponenten wie Router, Netzwerk-Switches, Load Balancer, ein SIP-Trunk sowie weitere Protokolle eine Rolle.
IP-Telefonie bietet Unternehmen eine Reihe von Vorteilen:
Für den Einsatz im Büro kommen auch bei IP-Telefonanlagen weiterhin Tischtelefone infrage. Diese müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllen, damit sie mit VoIP-Technologie nutzbar sind.
Solche Geräte tragen die Bezeichnung VoIP-Telefon, IP-Telefon oder SIP-Telefon. Sie ähneln den bekannten analogen Telefonen optisch sehr, haben aber einen Anschluss für digitale Datenleitungen. Außerdem bieten sie häufig zahlreiche neue Möglichkeiten:
Verschiedene Branchen haben unterschiedliche Anforderungen an die Kommunikation und benötigen unter Umständen spezifische Funktionen. Verfügen Sie beispielsweise über einen großen Kundenstamm, den Sie mit einem CRM-System verwalten? Dann ist es sinnvoll, wenn Sie sowohl Ihre digitale Telefonanlage als auch die angeschlossenen Geräte mit Ihrem Kundenmanagementsystem verbinden.
Unternehmen im Gesundheitsbereich und anderen sensiblen Branchen müssen IP-Telefonlösungen nach strengen rechtlichen Vorschriften einrichten und nutzen. Hier empfehlen sich z. B. Lösungen, die die Kommunikation verschlüsseln und dadurch eine besonders hohe Datensicherheit bieten.
Um die für Ihr Unternehmen optimal passende VoIP-Telefonanlage und entsprechende Hardware zu finden, sollten Sie zunächst Ihre Kriterien und Anforderungen auflisten. Anschließend können Sie nach entsprechenden Produkten suchen oder Anbieter direkt nach Lösungen für Ihre Anforderungen fragen.
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Für die Nutzung von VoIP ist entweder ein speziell für VoIP konzipiertes IP-Telefon oder ein Analog-Telefon-Adapter (ATA) erforderlich. Solche Adapter wandeln analoge in digitale Signale um und machen dadurch analoge Telefone per VoIP nutzbar. Der Funktionsumfang dedizierter IP-Telefone ist jedoch in der Regel größer.
Voraussetzung für die Nutzung von VoIP ist eine stabile Internetverbindung mit ausreichender Bandbreite für eine gute Sprachqualität (mindestens 200 Kbit/s – Kilobit pro Sekunde). Das bieten nahezu alle verfügbaren Internetanschlüsse.
Zudem benötigen Sie einen VoIP-Serviceprovider, der das System betreut und von dem Sie Accounts und Rufnummern für Ihre Mitarbeitenden erhalten. Außerdem brauchen Sie VoIP-fähige Endgeräte, um die IP-Telefonanlage nutzen zu können.
Um VoIP auf dem Handy zu nutzen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
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