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IoT-Security: So schützen Sie Ihr Unternehmen im Internet der Dinge vor Angriffen

28.04.2023

Ein IT-Profi überprüft mit einem Tablet die IoT-Sicherheitseinstellungen an einem Server

IoT-Geräte bieten Unternehmen enormes Potenzial, stellen aber auch ein Sicherheitsrisiko dar. Hier erfahren Sie, wie Sie der IoT-Security in Ihrem Unternehmen Priorität einräumen.

Diese Schwachstellen in IoT-Geräten sollten Sie kennen

Mit der Sicherheit im Internet der Dinge sollten Sie sich als Unternehmerin oder Unternehmer dringend auseinandersetzen. Denn jede IoT-Architektur birgt Schwachstellen. In einer vernetzten Geschäftswelt hat die IoT-Sicherheit in Ihrem Unternehmen große Auswirkungen auf Ihre Partner und Kunden. Schließlich kann ein Angriff auf Ihre IoT-Infrastruktur nicht nur zum Verlust von Daten und finanziellen Mitteln führen, sondern auch zu einem irreparablen Vertrauensverlust bei Ihren Stakeholdern. 

IoT-Sicherheit ist also maßgeblich für die erfolgreiche Implementierung von IoT-Lösungen in Unternehmen. Als Wirtschaftstreibende sollten Sie daher ein detailliertes Verständnis für Sicherheitslücken in Ihrer IoT-Security haben. Das Gute daran: Haben Sie sich dieses Wissen erst einmal angeeignet, können Sie fundiertere Entscheidungen darüber treffen, welche IoT-Geräte Sie in Ihrem Unternehmen verwenden und wie Sie IoT-Sicherheitslücken schließen.

Die wichtigsten IoT-Schwachstellen im Überblick

Einige der wichtigsten Schwachstellen in der IoT-Sicherheit von Unternehmen stellen wir Ihnen nachfolgend vor.

Mangelnde physische Sicherheit: IoT-Geräte müssen ausreichend gesichert sein. Sind sie es nicht und/oder sind sie leicht zugänglich, lassen sie sich einfacher manipulieren.

Keine aktuelle IoT-Software: In vielen Fällen finden bei IoT-Geräten keine regelmäßigen Softwareupdates statt. Das macht es Angreifern leichter, Ihre IoT-Security auszuhebeln. 

Unzureichendes Monitoring: Häufig werden IoT-Geräte im Geschäftsalltag eingesetzt, aber nicht überwacht. Das kann Einfallstore für Angriffe auf Ihre IoT-Infrastruktur öffnen.

Keine Netzwerksegmentierung: Statt das IoT-Netzwerk in Segmente aufzuteilen, verbinden viele Unternehmen ihre IoT-Geräte mit dem Hauptnetzwerk. Dadurch wächst das Gefahrenpotenzial für IoT-Angriffe.

Schwache bis gar keine Authentifizierung: Sind IoT-Geräte mit einer schwachen oder im schlimmsten Fall keiner Authentifizierung versehen, können Unbefugte das für Attacken ausnutzen.

Fehlende Verschlüsselung: Die Datenübertragung vieler IoT-Geräte ist gar nicht oder nur unzureichend verschlüsselt, wodurch Angreifer Daten stehlen oder manipulieren können.

Wenn Sie ein kontinuierlich hohes Sicherheitslevel in Ihrer IoT-Landschaft gewährleisten, können Sie die genannten Schwachstellen identifizieren und geeignete Maßnahmen ergreifen, um Ihr Unternehmen vor Cyberangriffen zu schützen.

Das sind die wichtigsten Arten von IoT-Angriffen

In den vergangenen Jahren haben IoT-Angriffe deutlich zugenommen. Sie sind zu einer kritischen Bedrohung für die Sicherheit von IoT-Geräten und -Netzwerken in Deutschlands Unternehmen geworden. Deshalb ist es für Sie unumgänglich, die wichtigsten IoT-Angriffe zu kennen, um geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung und Abwehr zu ergreifen.

IoT-Botnets: Angriff auf Ihr IoT-Netzwerk

IoT-Botnets sind Netzwerke aus manipulierten IoT-Geräten, die von Angreifern für sogenannte DDoS-Angriffe (Distributed Denial-of-Service) genutzt werden. Das Ziel solcher Aktionen besteht darin, Geräte, Webseiten oder Netzwerke lahmzulegen, um Daten aus der betroffenen IT-Infrastruktur zu stehlen. Eines der bekanntesten Malware-Programme für IoT-Botnets heißt Reaper oder IOTroop und ist erstmals im Jahr 2017 aufgetaucht.

Einfallstor für Malware-Angriffe zum Aufbau von IoT-Botnets sind meist Sicherheitslücken bei IoT-Geräten. Dazu zählen mangelhafte Standardeinstellungen, unregelmäßige Sicherheitsupdates sowie offene Netzwerke. Diese Schlupflöcher nutzen Angreifer, um auf eine IT-Infrastruktur zuzugreifen und darin ein Botnet zu platzieren.

Indizien für einen möglichen Angriff auf Ihre IT-Geräteinfrastruktur durch ein IoT-Botnet sind:

Ihr Firmennetzwerk weist ungewöhnliche Aktivitäten auf.

Netzwerkverbindungen laufen langsam oder sind instabil.

Ihre Sicherheitssoftware zeigt Fehlermeldungen an.

Die IoT-Geräte in Ihrem Unternehmen verhalten sich ungewöhnlich.

Zu Ihrer Beruhigung: Die Vorbeugung von IoT-Botnets ist kein Hexenwerk, sondern basiert auf gesundem Menschenverstand und bewährten Methoden zur Abwehr von IoT-Sabotage. Dazu zählen unter anderem eine starke Passwortpolitik sowie gängige Intrusion-Detection- und Prevention-Systeme. 

IoT-Ransomware: Fremdzugriff auf Ihre IoT-Landschaft

Bei IoT-Ransomware handelt es sich um Schadsoftware, die darauf abzielt, die Kontrolle über IoT-Geräte zu übernehmen und diese zu sperren bzw. zu verschlüsseln. Das Ziel solcher Sabotageaktionen ist meist, von Betroffenen Lösegeld zu erpressen. Erst bei entsprechender Zahlung wird der Zugriff auf die Geräte wieder ermöglicht. 

Folgende Anzeichen können darauf hindeuten, dass Ihr IoT-Netzwerk mit IoT-Ransomware infiziert ist:

Ihre Rechner arbeiten langsam bzw. stürzen häufig ab. Das kann ein Anzeichen dafür sein, dass Ransomware im Hintergrund arbeitet und versucht, Ihre Dateien zu verschlüsseln.

Wenn Sie eine Datei öffnen wollen, erhalten Sie eine Fehlermeldung, dass sie beschädigt oder nicht lesbar ist. Dies kann ein Indiz dafür sein, dass die Datei bereits mit IoT-Ransomware verschlüsselt worden ist.

IoT-Ransomware ändert häufig die Dateierweiterung von Dateien, die sie verschlüsselt hat. Eine Datei, die ursprünglich „Ordner.docx“ hieß, könnte z. B. plötzlich „Ordner.docx.IoR“ heißen.

IoT-Ransomware kann zudem Ihren Desktophintergrund ändern. Er zeigt dann z. B. eine Warnung an, dass Ihre Dateien verschlüsselt worden sind und Sie ein Lösegeld zahlen müssen, um die Daten wiederherzustellen.

IoT-Malware: Diebstahl Ihrer IoT-Daten

IoT-Malware ist Schadsoftware, die unterschiedliche Ziele verfolgt. Normalerweise wird sie verwendet, um Daten zu stehlen oder als Teil eines Botnets Unternehmensnetzwerke anzugreifen. Ein Beispiel dafür ist die Malware Mirai, die erstmals im Jahr 2016 aufgetaucht ist. Ziel von Mirai war es unter anderem, in fremde Netzwerke einzudringen und dort IoT-Botnets aufzubauen.

Um festzustellen, ob Ihre IoT-Geräte mit Malware infiziert worden sind, sollten Sie folgende Anzeichen im Auge behalten:

Ihre IoT-Geräte arbeiten langsamer als üblich und stürzen häufig ab. Ein möglicher Grund: Die Malware beeinträchtigt die Leistung der Geräte, da die Schadsoftware Ressourcen und Bandbreite für ihre eigenen Prozesse nutzt.

Ihre IoT-Geräte führen in unregelmäßigen Abständen Datenübertragungen durch, die Sie nicht genehmigt haben.

Der Netzwerkverkehr in Ihrer IoT-Umgebung steigt plötzlich an. Eine mögliche Ursache: Die Malware sendet Daten an externe Server oder ist Teil eines DDoS-Angriffs, um Ihre Netzwerkressourcen zu missbrauchen.

Auch neue Software oder Apps, die Sie nicht installiert haben, können plötzlich auf Ihren IoT-Geräten auftauchen. Damit sollen Ihre Geräte gezielt gestört werden, um zu verhindern, dass Sie sie nutzen können.

IoT-DNS-Poisoning: Umleitung Ihres Datenverkehrs

IoT-DNS-Poisoning ist ein Angriff auf IoT-Geräte, bei dem Hacker DNS-Server manipulieren. Die Server stellen dann falsche bzw. schädliche IP-Adressen bereit, die von den Angreifern kontrolliert werden. Das Ziel solcher Sabotageaktionen besteht darin, Datenverkehre umzuleiten und darin enthaltene Informationen zu stehlen. 

Anzeichen dafür, dass Ihr IoT-Netzwerk von DNS-Poisoning betroffen ist, können sein:

Ihr Browser leitet Sie auf unerwartete oder unbekannte Websites um.

Ihre DNS-Auflösung ist unregelmäßig und fehlerhaft. Das heißt, Ihr Zugriff auf bestimmte Websites oder Netzwerkdienste ist blockiert.

Die Anzahl der DNS-Anfragen an Ihren Server steigt plötzlich an. Dabei versenden infizierte IoT-Geräte innerhalb Ihres IoT-Netzwerks ungewöhnlich viele DNS-Anfragen, um darin schädliche Aktivitäten auszuführen.

Unbekannte Geräte tauchen innerhalb Ihres Netzwerks auf.

Best Practices für IoT-Sicherheit

Eines dürfte Ihnen an dieser Stelle klar geworden sein: Sicherheit ist ein Schlüsselfaktor für das Internet der Dinge. Grundsätzlich ist eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen der beste Schutz für Ihr IoT-Ökosystem:

Starke Passwörter verwenden: Nutzen Sie eine starke und kluge Passwortstrategie. Schließlich sind Passwörter unumgänglich bei der Authentifizierung von Nutzerinnen und Nutzern von IoT-Geräten. 

Firmware aktuell halten: Installieren Sie regelmäßig Sicherheitsupdates und halten Sie Ihre Firmware auf dem neuesten Stand.

Netzwerk segmentieren: Untergliedern Sie Ihr IoT-Netzwerk in verschiedene Segmente und schaffen Sie so die Basis für eine sichere Managed Connectivity in Ihrem Unternehmen.

Datenverkehr überwachen: Verwenden Sie Intrusion-Detection- und Prevention-Systeme, um den Datenverkehr Ihrer IoT-Geräte aktiv zu überwachen.

Bewusstsein schärfen: Sensibilisieren Sie Ihre Belegschaft für den verantwortungsvollen Umgang mit IoT-Geräten. Erst wenn Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein fundiertes Verständnis für die Risiken von IoT-Angriffen haben, können Sie mehr Sicherheit für Ihr IoT-Ökosystem gewährleisten und durch IoT neue Potenziale heben.

Regelmäßige Sicherheitsaudits etablieren: Flankierend sollten Sie in regelmäßigen Abständen Sicherheitsaudits durchführen, um sicherzustellen, dass Ihre Schutzmaßnahmen wirken. Nur so können Sie mögliche Schwachstellen frühzeitig erkennen und beheben.

Regelmäßige Back-ups vornehmen: Wichtig sind zudem regelmäßige Back-ups Ihrer IoT-Geräte. Nur so haben Sie im Angriffsfall die Möglichkeit, Ihre Geräte auf einen früheren, nicht infizierten Zustand zurückzusetzen.

Zugriff beschränken: Schränken Sie den Zugriff auf IoT-Lösungen auf autorisierte Nutzergruppen ein. Das Prinzip dahinter heißt IoT-Zero-Trust bzw. Zero-Trust-IoT und sorgt dafür, dass Benutzer und Benutzerinnen nur Zugriff auf die Ressourcen haben, die sie für ihre Rolle bzw. Aufgabe benötigen.

IoT-Security im Überblick

Als Unternehmerin oder Unternehmer verantworten Sie die IoT-Sicherheit in Ihrer Firma. Damit haben Sie Einfluss auf die Sicherheit Ihrer Partner und Kunden.

Die wichtigsten IoT-Schwachstellen in Unternehmen sind mangelnde physische Sicherheit, veraltete Software, unzureichendes Monitoring, keine Netzwerksegmentierung sowie eine schwache Authentifizierung und nachlässige Verschlüsselung in IoT-Landschaften.

Die gängigsten IoT-Angriffe sind IoT-Botnets, IoT-Malware, IoT-Ransomware und IoT-DNS-Poisoning.

Optimieren Sie Ihre IoT-Security mit einer starken Passwortpolitik, regelmäßigen Sicherheitsupdates, einer wirkungsvollen Netzwerksegmentierung, effektiven Intrusion-Detection- und Prevention-Systemen sowie einer Belegschaft, die für das Thema IoT-Security sensibilisiert ist.

Häufig gestellte Fragen zu IoT-Security

Nein, IoT ist im Grundsatz sicher. Allerdings können IoT-Geräte anfällig für Sicherheitslücken sein. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Geräteart, der verwendeten Verschlüsselungstechnologie sowie der Nutzung durch befugte Personen. Je verantwortungsvoller der Umgang mit IoT-Geräten ist, desto sicherer sind sie.

Zum Schutz Ihrer IoT-Geräte sollten Sie Ihr Netzwerk segmentieren und eine starke Passwortpolitik etablieren. Zudem sollten Sie Ihre IoT-Lösungen stets auf dem neuesten Stand halten und sichere Verschlüsselungsprotokolle verwenden. Regelmäßige Updates sowie das kontinuierliche Monitoring von Aktivitäten innerhalb Ihrer IoT-Landschaft sind ebenso ein Muss für den Schutz Ihrer IoT-Geräte.

Geräte im Internet der Dinge sind nicht per se unsicher. Dennoch ist das Risiko von IoT-Angriffen gegeben. Das liegt unter anderem an der Komplexität und der enormen Anzahl von IoT-Geräten und -Systemen, die miteinander verbunden sind. Deshalb ist es wichtig, dass sich Unternehmen der Risiken bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, um die IoT-Sicherheit ihrer Geräte zu erhöhen.

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