Business-Magazin

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Wie machen Unternehmer ihr Firmennetzwerk ausfallsicher, Benedikt Ritter?

25. Mai 2021

Benedikt Ritter

Benedikt Ritter, Regionalleiter Direct Sales SME Süd/Südwest

Ein ungeplant stillstehendes Unternehmen verliert nicht nur Zeit, sondern Geld. Überlastete Unternehmensnetzwerke gehören zu den kritischen Infrastrukturen, die einen solchen Stillstand verursachen können. Wie können sich Firmen gegen Netzausfälle wappnen? Wir sprechen mit Benedikt Ritter, Regionalleiter Direct Sales SME Süd/Südwest bei Telefónica Deutschland, über den Ist-Zustand in Unternehmensnetzwerken und eine sinnvolle Lösung.

Benedikt Ritter, wie stellt sich aktuell die Situation bei den Unternehmensnetzwerken dar?

Das hängt nicht zuletzt von der Unternehmensgröße ab. Jedes Unternehmen ist aber in der Regel über eine eigene Breitbandanbindung an einen Hauptverteiler angeschlossen, von dem die Daten ins Weitverkehrsnetz gelangen. Sollte das Unternehmen über weitere Standorte verfügen, dann greifen diese über eine sichere VPN-Verbindung auf das Firmennetzwerk zu.

Sie sind regelmäßig mit Unternehmern im Gespräch. Sind diese zufrieden mit der aktuellen Technologie oder stoßen sie irgendwo an Grenzen?

Wir hören immer häufiger, dass die bisherige Lösung nicht ausreicht. Viele Unternehmen stellen fest, dass moderne Netzwerke und Konnektivität für sie immer wichtiger werden, speziell mit Blick auf ihre digitale Transformation. Dazu zählt unter anderem das Cloud-Computing, dessen Bedeutung für Unternehmen deutlich zunimmt. Hier stoßen früher oder später die an den bisherigen Bedarfen ausgerichteten Bandbreiten an ihre Grenzen.

Wie wirkte sich die Corona-Pandemie auf die Netzwerke aus?

In der Lockdown-Phase arbeiteten mehr MitarbeiterInnen denn je im Homeoffice. Das führte zu einem regelrechten Flaschenhals. Schließlich griffen mehr Teilnehmer von außen auf das Firmennetz zu. Das Internet wurde langsamer oder fiel sogar aus. Die Lösung, um auf ein solch unvorhersehbares Ereignis zu reagieren, wäre eine Erhöhung der Bandbreite. Das ist bei klassischen Vernetzungslösungen allerdings leichter gesagt als getan, da für deren Upgrades häufig eine Veränderung der Hardware vonnöten ist. Mitunter dauert es Monate, bis ein Carrier sie bereitstellen kann.

Was benötigen die Unternehmer also konkret?

Sie wollen ihre Unternehmensnetzwerke einfacher verwalten und flexibler auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen reagieren können. Das hören wir quer durch alle Unternehmen, wobei die Anforderungen mit der Größe der jeweiligen Firma steigen. Aber auch der Mittelstand meldet sich zu Wort. Nicht jeder hat hier die notwendige IT-Expertise im Haus. Mittelständler sind auf Systemhäuser angewiesen, die ihnen zwar Software, Hardware und Beratung bieten, dafür aber entsprechende Preise aufrufen. Demzufolge kommt auch aus dem Mittelstand vermehrt der Wunsch nach flexibel skalierbaren Netzwerklösungen, die sie einfach selbst managen können.

Gibt es Branchen, in denen dieser Wunsch besonders häufig geäußert wird?

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass insbesondere die Firmen etwas ändern wollen, deren MitarbeiterInnen einen Großteil ihrer Arbeit genauso gut aus dem Homeoffice heraus erledigen können. Dazu zählen Dienstleistungsfirmen wie zum Beispiel Medienagenturen, Speditionen und Non-Profit-Organisationen wie die Caritas oder die Arbeiterwohlfahrt.

Der Bedarf ist die eine Seite, aber gibt es denn eine passende Lösung am Markt?

Die gibt es. Beim SD-WAN handelt es sich um eine softwarebasierte Weiterentwicklung des Weitverkehrsnetzes, das viele der gewünschten Stärken in sich vereint. Das Netz lässt sich ohne große IT-Kenntnisse per Software in der Cloud verwalten. Zudem vereint die Technologie mehrere Zugangsarten in sich.

Was heißt das genau?

Das heißt, die Unternehmen sind nicht mehr nur auf die eine bestehende Netzanbindung angewiesen. Sie können sehr flexibel auf Glasfaser, DSL und LTE-Anschlüsse zurückgreifen. Engpässe werden frühzeitig erkannt und lassen sich durch die Nutzung der genannten Anschlüsse umgehen. Das erhöht die Ausfallsicherheit und macht das Unternehmen zugleich unabhängiger von nur einem Carrier. Und: Sie behalten über eine Plattform alles im Blick und können ihren Datenverkehr priorisieren. Wichtige Daten laufen etwa über die Standleitung, E-Mails über DSL. Fällt ein Anschluss aus, schlägt das System automatisch Alarm. Dieser virtuelle Ansatz hat das Potenzial, den Unternehmen eine ganz neue Unabhängigkeit zu geben.

Eignet sich SD-WAN denn für alle Unternehmen aller Größen?

Absolut. Klassische SD-WAN Lösungen orientierten sich in Aufbau und Preisgestaltung hauptsächlich an Großkonzernen. Es gibt jedoch Lösungen, die speziell auf den Mittelstand zugeschnitten sind. So können alle Firmengrößen ihr Unternehmensnetzwerk flexibel, schnell und einfach managen, ohne den eigenen IT-Support lange zu binden oder einen externen für entsprechende Kosten in Anspruch zu nehmen. Zudem senkt SD-WAN das Ausfallrisiko. Das ist für Großunternehmen ebenso wie für mittlere und kleine Unternehmen mit nur einem Standort ein Faktor, denn jede Minute Stillstand verursacht Kosten.

Hat O2 Business bereits Erfahrung mit SD-WAN sammeln können?

Die haben wir. Mit unserem Telefónica SD-WAN haben wir in Pilotprojekten schon einige Unternehmen in die Zukunft des Weitverkehrsnetzes gebracht. Diese Erfahrungen wollen wir nutzen, um bald der breiten Masse von Unternehmen den Umzug in die neue Technologie zu ermöglichen. Gerade wir im Vertrieb können als fachkundiger Erstkontakt Möglichkeiten aufzeigen.

Hat der Mittelstand nicht noch gewisse Berührungsängste mit digitalen Lösungen?

Viele Mittelständler wissen insgeheim, dass sie sich weiter digitalisieren müssen. Sie wissen aber in der Tat häufig nicht, wie sie das richtig anpacken sollen oder was für sie überhaupt sinnvoll ist. Hier bieten wir mit unseren Lösungen einen Mehrwert und agieren im Vertrieb zunehmend als Unternehmensberater. Schließlich ist es unser Ansatz, eine Firma ganzheitlich zu betrachten. Dabei wird SD-WAN zukünftig eine große Rolle spielen.

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