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IaaS: Infrastructure-as-a-Service erklärt – Definition und Anwendungen

07.05.2025

Zwei IT-Fachleute begutachten einen Serverschrank

Mit dem Cloud-Computing-Modell Infrastructure-as-a-Service (IaaS) beziehen Sie Rechenleistung, Speicher und Netzwerke flexibel aus der Cloud – ohne hohe Investitionskosten für eigene Server und Rechenzentren aufwenden zu müssen. Hier erfahren Sie, wie das Modell funktioniert, wo es Anwendung findet und welche Vorteile es für Unternehmen bietet.

Was ist Infrastructure-as-a-Service (IaaS)?

Infrastructure-as-a-Service (IaaS) ist ein Cloud-Computing-Modell, das virtuelle Rechenleistung, Speicher und Netzwerke über das Internet bereitstellt. Statt physische Server und Hardware selbst zu betreiben, können Sie diese Infrastruktur flexibel und bedarfsgerecht von einem Cloud-Anbieter beziehen. Dieser verwaltet und wartet die bereitgestellten Ressourcen.

IaaS bildet die Grundlage vieler moderner IT-Umgebungen und bietet eine skalierbare, kosteneffiziente Alternative zu traditionellen Rechenzentren. Unternehmen und Organisationen jeder Größe können damit ihre IT-Infrastruktur in die Cloud auslagern, ohne hohe Investitionen in Hardware tätigen zu müssen.

Wie funktioniert IaaS?

IaaS basiert auf Virtualisierungstechnologie, die genutzt wird, um physische Server in mehrere virtuelle Maschinen aufzuteilen. Über eine Web-Oberfläche oder Programmierschnittstellen (APIs) greifen Sie auf diese virtuelle Infrastruktur zu und können die Rechenkapazitäten effizient und flexibel nutzen.

Die wichtigsten Komponenten von IaaS

  • Virtuelle Server (Compute): IaaS-Anbieter stellen virtuelle Maschinen (VMs) mit individuell konfigurierbarer CPU, RAM und Speicher bereit. Darauf installieren Sie Betriebssysteme, Software und Anwendungen.
  • Speicherlösungen (Storage): Verschiedene Cloud-Speicherarten ermöglichen flexibles Datenmanagement – darunter Blockspeicher für Anwendungen, Objektspeicher für Archivierung und Dateispeicher für den systemübergreifenden Zugriff.
  • Netzwerkinfrastruktur: Cloud-Anbieter stellen leistungsfähige Netzwerke und Tools bereit, darunter Load Balancer zur Lastverteilung des Traffics, Firewalls und VPN-Verbindungen. Das gewährleistet eine schnelle und sichere Datenübertragung.

Vorteile von IaaS

Infrastructure-as-a-Service bietet gegenüber klassischen IT-Infrastrukturen zahlreiche Vorteile. Unternehmen profitieren von mehr Flexibilität, geringeren Kosten und einer höheren Skalierbarkeit.

  • Kosteneffizienz und Flexibilität: Mit IaaS entfallen hohe Investitionen in Hardware. Die IT-Ressourcen werden in der Regel nach dem Pay-as-you-go-Prinzip abgerechnet, sodass Sie nur für die tatsächlich genutzten Kapazitäten zahlen. Wartung und Betrieb übernimmt der Cloud-Anbieter, während die Ressourcen flexibel an Ihre aktuellen Anforderungen angepasst werden.
  • Skalierbarkeit und Performance: IaaS ermöglicht eine dynamische Skalierung von Rechenleistung, Speicher und Netzwerkressourcen. Hohe Verfügbarkeit und weltweite Rechenzentren sorgen für schnelle Reaktionszeiten und zuverlässige Performance – auch bei stark schwankendem Bedarf. Dadurch sind zusätzliche Kapazitäten sofort verfügbar, wenn die Nachfrage steigt.
  • Sicherheit und Compliance: Cloud-Anbieter setzen auf moderne Sicherheitsstandards, darunter Verschlüsselung, Zugriffskontrollen, Firewalls und automatische Back-ups. Zudem erfüllen sie häufig branchenspezifische Compliance-Vorgaben wie die der DSGVO oder ISO 27001.
  • Automatisierung und Innovation: IaaS erleichtert die Verwaltung und Automatisierung von IT-Ressourcen über Web-Oberflächen und APIs. Außerdem ermöglicht es den Zugang zu neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI), Big Data und dem Internet der Dinge (IoT).

Anwendungsbeispiele für IaaS

Infrastructure-as-a-Service bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten und unterstützt zahlreiche Geschäftsprozesse. Unternehmen profitieren von flexibler Rechenleistung, Speicher und Netzwerkinfrastruktur.

  • Hosting von Websites und Anwendungen: IaaS eignet sich hervorragend für das Hosting von Websites, Webanwendungen und Unternehmenssoftware. Dank flexibler Skalierung lassen sich Serverkapazitäten an den Traffic anpassen – besonders wichtig für stark frequentierte Plattformen und E-Commerce-Websites.
  • Back-up und Disaster Recovery: Mit IaaS können Unternehmen automatische Back-ups und Notfallwiederherstellungen durchführen. Daten werden sicher in der Cloud gespeichert und lassen sich im Falle eines lokalen Systemausfalls schnell wiederherstellen. Selbstverständlich sollte die Cloud-Umgebung zuverlässig abgesichert sein. So schaffen Sie essenzielle Maßnahmen gegen Datenverlust durch z. B. Stromausfälle oder Cyberangriffe
  • Big Data und Analysen: IaaS stellt skalierbare Rechenleistung für datenintensive Anwendungen bereit – etwa für Business Intelligence (BI), maschinelles Lernen oder Echtzeitanalysen. Sie können so große Datenmengen effizient verarbeiten.
  • Softwareentwicklung und Testumgebungen: Entwickler profitieren von flexiblen, virtuellen Test- und Entwicklungsumgebungen. Sie können neue Software unter realistischen Bedingungen testen, ohne dass firmeneigene physische Server nötig sind. Das spart Zeit und Kosten in der Entwicklungsphase.
  • Hochleistungsrechnen (HPC) und künstliche Intelligenz (KI): Rechenintensive Anwendungen wie Simulationen, 3D-Rendering, KI-Modelle und wissenschaftliche Berechnungen erfordern enorme Rechenleistung. Mit IaaS lassen sich leistungsstarke GPU- und CPU-Cluster flexibel nutzen, um komplexe Berechnungen effizient durchzuführen.

IaaS vs. SaaS vs. PaaS: Die Unterschiede im Überblick

Cloud Computing unterteilt sich in drei Hauptkategorien:

Während alle drei Modelle IT-Ressourcen über das Internet bereitstellen, unterscheiden sie sich in ihrem Umfang und der Art der Nutzung.

  • IaaS ist ideal für flexible, skalierbare IT-Infrastrukturen und bietet volle Kontrolle über Betriebssysteme und Software, da Ihr Unternehmen diese selbst verwaltet.
  • PaaS richtet sich an Entwickler, die schnell Anwendungen erstellen und verwalten möchten, ohne sich um die Infrastruktur zu kümmern.
  • SaaS ist die beste Wahl für Endnutzer, die sofort einsatzbereite Software ohne technischen Aufwand benötigen.

Für einen Ausführlichen Vergleich der Modelle empfehlen wir einen Blick in unseren Vergleich IaaS vs. SaaS vs. PaaS: So unterscheiden sich die Cloud-Computing-Modelle.

Infrastructure-as-a-Service im Überblick

IaaS …

  • ist ein Cloud-Computing-Modell, das virtuelle IT-Ressourcen wie Server, Speicher und Netzwerke bereitstellt.
  • basiert auf Virtualisierungstechnologie und ermöglicht die flexible Bereitstellung, Verwaltung und Skalierung von IT-Infrastrukturen über Web-Oberflächen oder APIs.
  • bietet hohe Kosteneffizienz, Skalierbarkeit, Sicherheit und Automation, wodurch Sie IT-Ressourcen bedarfsgerecht und ohne hohe Investitionskosten nutzen können.
  • können Sie für Webhosting, Datensicherung, Softwareentwicklung, Big Data-Analysen und rechenintensive Anwendungen wie künstliche Intelligenz oder Simulationen einsetzen.
  • bietet Ihnen in der Regel eine reine IT-Infrastruktur, während PaaS eine Entwicklungsplattform bereitstellt und SaaS fertige Softwarelösungen ohne Administrationsaufwand liefert.

Häufig gestellte Fragen

Die Amazon Web Services (AWS) beinhalten sowohl IaaS- als auch PaaS-Dienste. Amazon EC2 (Elastic Compute Cloud) ist ein typisches Beispiel für IaaS, da es virtuelle Server bereitstellt. AWS Elastic Beanstalk hingegen ist ein PaaS-Dienst, der Entwicklern eine komplette Plattform für Anwendungen bietet.

IaaS kann sowohl in einer Public Cloud als auch in einer Private Cloud genutzt werden. Öffentliche IaaS-Dienste wie AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud laufen in einer Public Cloud, während Unternehmen auch private IaaS-Umgebungen in eigenen Rechenzentren aufbauen können.

Eine Cloud besteht aus mehreren Servern, die IT-Ressourcen bereitstellen und über ein Netzwerk verbunden sind. Ein einzelner Server ist jedoch nur eine Komponente der Cloud, die eine skalierbare und flexible IT-Infrastruktur ermöglicht.

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