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Multi-Faktor-Authentifizierung: MFA verständlich erklärt

25.06.2025

Eine Frau im Büro tippt etwas auf einem Smartphone ein

Mit einer Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) sichern Sie den Zugang zu Ihren Unternehmensnetzwerken und sensiblen Daten ab. Das mehrstufige Anmeldeverfahren setzt mehr als einen Identifikationsschlüssel voraus und erhöht somit Ihre Cybersicherheit signifikant. Welche MFA-Methoden es gibt und wie Sie diese gezielt einsetzen.

Was ist MFA?

MFA ist die Abkürzung für Multi-Faktor-Authentifizierung und beschreibt ein mehrstufiges Anmeldeverfahren. Das heißt, dass Sie mit MFA mehr als einen Identifikationsschlüssel nutzen müssen, um sich in Apps oder Unternehmensnetzwerken als autorisierter Benutzer zu verifizieren.

MFA ist eine Kernkomponente eines sicheren Identity and Access Managements. Unternehmen nutzen es, um den Zugriff unbefugter Dritter auf ihre sensiblen Unternehmensdaten zu verhindern und somit ihre Cybersicherheit zu erhöhen.

Eine bekannte Form der MFA ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), bei der Sie neben einem Benutzernamen und einem Passwort einen zweiten Identifikationsschlüssel benötigen. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche MFA-Methoden, die mehr als zwei Schlüssel erfordern, z. B. einen zufällig generierten Code, ein mobiles Endgerät oder einen Fingerabdruck. 

Wie funktioniert die Multi-Faktor-Authentifizierung?

MFA funktioniert mithilfe zusätzlicher Überprüfungsfaktoren. Das heißt, dass Sie neben Ihrem Benutzernamen und einem regulären Passwort weitere Faktoren benötigen, um Ihre Identität zu bestätigen.

Ein Beispiel für die Multi-Faktor-Authentifizierung ist die Nutzung von Einmalpasswörtern, die Nutzerinnen und Nutzer per SMS, E-Mail oder einer mobilen App (Authenticator Apps) erhalten. Diese One-Time-Passwords (OTP) sind vier- bis achtstellige Codes, die bei jeder Anfrage neu generiert werden und nur für eine begrenzte Zeit gültig sind.

MFA-Authentifizierungsmethoden

Es gibt folgende drei Haupttypen der Multi-Faktor-Authentifizierung:

  • Wissensfaktor: Sie kennen und nutzen z. B. die benötigte PIN oder den Einmal-Code.
  • Besitzfaktor: Sie besitzen das benötigte mobile Endgerät oder einen Ausweis.
  • Inhärenz-Faktor: Sie nutzen biometrische Daten – etwa einen Fingerabdruck oder Stimmerkennung.

Die Identifikationsschlüssel können je nach Anmeldeverfahren eine Mischung aus diesen drei Haupttypen sein. Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung benötigen Sie meist einen zufällig generierten Einmal-Code, der Ihnen auf Ihr Smartphone gesendet wird. Hier nutzen Sie also den Wissens- und den Besitzfaktor.

3FA-Anmeldeverfahren müssen jeden der drei Faktoren nutzen, um die Identität eines Benutzers zu verifizieren. Neben einem Einmal-Code und der Nutzung eines mobilen Endgeräts wie dem Firmenhandy muss zusätzlich ein Inhärenz-Faktor erfüllt sein.

Bei 4FA spielt überdies der Standort-Faktor eine Rolle. Es gilt: Je mehr unterschiedliche Identifikationsschlüssel gewählt werden, desto sicherer ist Ihre Anmeldung. Daher nutzen Unternehmen und Behörden, die besonders hohe Sicherheitsanforderungen haben, bevorzugt eine dieser Methoden.

Vorteile und mögliche Nachteile von MFA

Von den Vorteilen der Multi-Faktor-Authentifizierung können Unternehmen aller Größen und Branchen profitieren:

  • Erhöhte Cybersecurity: Durch das mehrstufige Anmeldeverfahren stellen Sie nahezu sicher, dass sich nur befugte Personen in Ihren Unternehmensnetzwerken und genutzten Apps anmelden. Sie schützen Ihre Systeme also gezielt vor Cyberangriffen.
  • Datensicherheit: Mit der MFA schützen Sie Ihre sensiblen Unternehmensdaten vor Verlust, Verschlüsselung oder Diebstahl.
  • Einfache Anwendung für Benutzer: Für die gängige Zwei-Faktor-Authentifizierung benötigen Sie und Ihre Mitarbeitenden in der Regel lediglich Ihr Diensthandy und ggf. eine Authenticator App, die sich schnell und einfach auf dem Handy installieren lässt.
  • Flexibilität: Dank MFA gelingt eine sicherere Anmeldung in Unternehmensnetzwerken und der Zugriff auf sensible Daten auch von unterwegs oder dem Homeoffice aus. Zudem können die Identifikationsschlüssel gewählt werden, die am besten Ihren Anforderungen und Anwendungen passen.

Nachteile von MFA bestehen vor allem in der Wahl der genutzten Methoden und deren Sicherheitslücken. Wenn etwa für MFA genutzte mobile Endgeräte nicht gesichert sind, nicht sicher verwahrt werden oder in unsicheren Netzwerken operieren. 

Auch die SMS-Methode birgt Risiken, denn SMS sind nicht verschlüsselt und können leicht von außen abgefangen werden. Ebenfalls birgt ein Einmal-Code oder Link per E-Mail gewisse Sicherheitsrisiken, wenn die Anmeldeinformationen für das E-Mail-Konto abgefangen werden.

Wie sicher ist die Multi-Faktor-Authentifizierung?

Die Multi-Faktor-Authentifizierung ist relativ sicher, da sie aus mindestens zwei Identifikationsschlüsseln besteht. Mit jeder Authentifizierungsmethode, die hinzukommt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Angreifer Zugriff auf alle benötigten Schlüssel erlangen. Somit sinkt auch die Gefahr eines Angriffs signifikant.

Da die Methoden von Hackern jedoch immer raffinierter werden, können Sie selbst einige Punkte beachten, um Ihre Anmeldung via MFA noch sicherer zu machen:

  • Nutzen Sie ein mobiles Endgerät: Wenn Sie OTPs für Ihre Anmeldung nutzen, sollten Sie eine Methode wählen, die über Ihr Mobilgerät läuft (etwa via Authenticator App). So stellen Sie sicher, dass nicht nur der Einmal-Code, sondern auch Ihr Handy benötigt wird, um Ihre Identität zu bestätigen.
  • Verschiedene Faktoren abdecken: Selbst bei 2FA können Sie dafür sorgen, dass mehrere der MFA-Faktoren genutzt werden müssen. Erhalten Sie ein Einmalkennwort auf Ihr Smartphone, können Sie dieses zusätzlich durch einen Fingerabdruck absichern. Auf diese Weise nutzen Sie den Wissens-, den Besitz- und den Inhärenz-Faktor.
  • Auf Zeitintervalle achten: Oftmals laufen Einmal-Codes, die per SMS aufs Smartphone geschickt werden, langsamer ab als OTPs in einer Authenticator App. Bevorzugen Sie die App-Methode, wenn möglich.
  • Alle Geräte im Blick haben: Bei einigen Authentifizierungs-Apps ist es möglich, mehrere mobile Endgeräte zu registrieren, ohne mehrere Konten anlegen zu müssen. Sichern Sie alle mobilen Geräte ab, von denen aus Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Einmal-Codes zugreifen.

Multi-Faktor-Authentifizierung im Überblick 

MFA …

  • beschreibt ein mehrstufiges Anmeldeverfahren, für das mehr als ein Identifikationsschlüssel benötigt wird.
  • umfasst verschiedene Authentifizierungsfaktoren: den Wissensfaktor (z. B. Einmal-Code), den Besitzfaktor (z. B. Smartphone), den Inhärenz-Faktor (z. B. Fingerabdruck) und ggf. den Standort-Faktor.
  • ist vielen unter dem Begriff Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bekannt, bei der neben dem regulären Passwort meist ein Einmal-Code (OTP) via SMS, Anruf oder App auf ein Mobilgerät gesendet wird. Weitere MFA-Methoden (3FA, 4FA) sehen mehrere verschiedene Identifikationsschlüssel vor.
  • erhöht maßgeblich die Cybersicherheit von Unternehmen, da es Cyberkriminellen erschwert, sich unerlaubt Zutritt zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen und so sensible Daten abzufischen.
  • lässt sich flexibel und einfach in Form einer Authentifizierungs-App auf dem Diensthandy nutzen. 

Häufig gestellte Fragen

Unter Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) versteht man ein mehrstufiges Anmeldeverfahren, bei dem mehr als ein Schlüssel zur Verifizierung der Identität vonnöten ist. Besonders verbreitet ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), bei der man neben Benutzername und Passwort meist ein Einmalkennwort benötigt, um sich als autorisierter Nutzer in einem Unternehmensnetzwerk oder in einer App zu authentifizieren.

Nein. OTPs (One-Time-Passwords) sind lediglich ein möglicher Identifikationsschlüssel, der bei der Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) genutzt werden kann.

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