20. Februar 2018
Höhere Bedeutung, mehr und erfolgreichere Projekte in den Unternehmen sowie schnellerer Mehrwert – das Internet of Things (IoT) gewinnt in Deutschland an Reife. Vorreiter sind die großen Firmen. Das zeigt eine aktuelle IoT-Studie von IDG Research Services.
Wie bewerten Sie die Relevanz des Internet of Things derzeit und in näherer Zukunft (2 bis 3 Jahre)? Wie viele IoT-Projekte haben Sie bisher umgesetzt? Wie zufrieden sind Sie mit den Ergebnissen der durchgeführten IoT-Projekte? Welche Chancen und Herausforderungen bringt das IoT für Ihr Unternehmen? Wer ist in Ihrem Unternehmen für das Thema IoT verantwortlich?
Um diese und weitere Fragen zu beantworten, haben die Fachmagazine Computerwoche und CIO die Studie „Internet of Things 2018“ realisiert. Dafür wurden 385 Entscheider zu ihren Plänen und Projekten rund um das IoT befragt. Ein zentrales Ergebnis: Anders als erwartet, wächst das IoT nicht sprunghaft. Im Vergleich zur vorigen Studie gehen die Zahlen in zentralen Fragen zwar nach oben, allerdings nur moderat.
Ein Beispiel sind die Relevanz-Werte. Derzeit bewerten 47 Prozent der Unternehmen (2016: 45 Prozent) den Stellenwert des IoT als „sehr hoch“ oder „hoch“, 23 Prozent als „eher niedrig“ oder „niedrig“ (2016: 28 Prozent). 78 Prozent der Firmen denken, dass das IoT innerhalb der nächsten drei Jahre für sie „wichtig“ oder „sehr wichtig“ wird. 2016 waren es 72 Prozent. Nur noch ein Prozent der Firmen stuft die künftige Bedeutung des IoT als „eher niedrig“ oder „niedrig“ ein (2016: Sieben Prozent).
Auch die Zahl der IoT-Projekte steigt. Mittlerweile hat rund ein Fünftel der Unternehmen bereits IoT-Projekte umgesetzt. Vorreiter sind die großen Unternehmen, von denen 30 Prozent IoT-Projekte realisiert haben. Bislang keinerlei IoT-Aktivitäten haben 17 Prozent der Firmen (2016: 22 Prozent) entwickelt, bei den kleinen Firmen liegt der Anteil bei einem Drittel. Hauptgründe für die Zurückhaltung sind mangelnde Relevanz, andere Prioritäten, kein Mehrwert oder das fehlende Geschäftsmodell.
Hier ist mehr Mut gefragt. Denn fast zwei Drittel (62 Prozent) der Unternehmen sind „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit den Ergebnissen ihrer bisherigen IoT-Projekte. Nur acht Prozent sind „eher nicht zufrieden“ oder „nicht zufrieden“. Der Grund: Die Erfolgsquote der IoT-Projekte ist im Vergleich zum letzten Jahr erheblich gestiegen. Während letztes Jahr noch 25 Prozent der Firmen keinen Mehrwert feststellen konnten, sind es dieses Jahr nur noch fünf Prozent. Das ist ein klares Indiz für einen höheren Reifegrad der IoT-Projekte. Kein IoT-Projekt ist gescheitert, der Mehrwert stellte sich in fast einem Fünftel der Firmen sofort ein, in mehr als 40 Prozent nach spätestens drei Monaten, beim Rest nach einem Jahr.
Die befragten Unternehmen sehen vor allem die Chancen und die positiven Impulse, die das Internet of Things für ihr Geschäft bringt. Sie haben den Fokus verändert und denken mittlerweile zukunftsorientierter. Während die Mehrheit der Firmen 2016 den größten Nutzen des IoT vor allem in höherer Effizienz bei bestehenden Geschäftsprozessen sah, stehen aktuell die Erschließung neuer Services und Geschäftsmodelle sowie zufriedene Kunden im Vordergrund.
Um das Potenzial des Internet of Things zu erschließen, kommt es in 57 Prozent der Unternehmen durch IoT-Projekte in sehr starkem Maße (13 Prozent) oder in starkem Maße (44 Prozent) zu zusätzlichen Investitionen. 32 Prozent erhöhen ihr IoT-Budget leicht, bei acht Prozent der Firmen bleiben die Investitionen gleich.
Das Geld wandert vor allem in Cloud Services, Security und Datensicherheit sowie IoT-Hardware wie Sensoren, Aktoren und Gateways. Weitere wichtige Investitionsfelder sind Netzwerk-Technologien, Analytics, hybride IT-Architekturen und Mobility. Die Mehrheit der Firmen wird auch in den nächsten Jahren verstärkt in Internet of Things-Projekte investieren, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Als zentrale Technologien für den Erfolg des Internet of Things gelten IoT-Plattformen, Security-Technologien und Cloud-Computing. Der Haken: Mit Ausnahme der Cloud setzen nur wenige Unternehmen diese Techniken tatsächlich ein. 57 Prozent der Unternehmen sehen beispielsweise IoT-Plattformen als die wichtigste Technologie für das Internet of Things an, aber nur 22 Prozent nutzen derzeit bereits eine IoT-Plattform. Ähnlich sieht es bei Security-Technologien aus. Hier gibt es also noch viel zu tun für den CIO und die IT-Abteilung.
Im Gros der Firmen haben der CIO und die IT-Abteilung bei den meisten IoT-Themen das Zepter in der Hand, sei es bei der strategischen Planung, der Projektleitung, der Auswahl von Dienstleistern oder der Auswahl von Hardware-Anbietern. In knapp elf Prozent der Firmen gibt es ein spezielles IoT-Team zur Entwicklung, Planung und Umsetzung der IoT-Aktivitäten.
Stärkster Promoter des Internet of Things-Themas ist allerdings in 40 Prozent der Firmen die Geschäftsführung. Auffallend ist hier der hohe Wert mit 62 Prozent bei den kleinen Unternehmen mit bis zu 99 Mitarbeitern. Nimmt man den CIO und die IT-Abteilung zusammen, war in 38 Prozent der Unternehmen die IT der größte Förderer von IoT-Projekten. In jedem zehnten Unternehmen ergreifen auch der Technik-Vorstand, Chief Digital Officer (CDO) und Marketing-Leiter die IoT-Initiative.
Bei der Umsetzung der IoT-Projekte stellen Sicherheitsbedenken das größte technische Hemmnis dar. 44 Prozent der Unternehmen sehen das Internet of Things als neues Einfallstor für DDoS- oder Hacker-Angriffe. Auch Themen wie Datensicherheit / Desaster Recovery (39 Prozent), Safety / Betriebssicherheit (30 Prozent) oder Industriespionage (32 Prozent) gelten als wichtige Security-Hemmnisse. Ein Drittel der Firmen fürchtet grundsätzlich die Komplexität des Themas IoT. Weitere wichtige technische Herausforderungen sind die IT-Infrastruktur oder mangelnde Netzqualität.
Die größte organisatorische Hürde sehen 41 Prozent darin, dass sie Geschäftsprozesse verändern und anpassen müssen. Mit etwas Abstand folgen Herausforderungen wie mangelnde Kommunikation zwischen den beteiligten Abteilungen (31 Prozent) oder fehlende Skills der eigenen Mitarbeiter (30 Prozent). Weitere Hemmschuhe sind das Problemfeld „Schnittstelle IT und Fachabteilung“, fehlende IT-Fachkräfte oder die Entwicklung eines Geschäftsmodells.
Angesichts dieser Herausforderungen sucht die Mehrheit der Firmen bei der Implementierung der IoT-Projekte nach externer Hilfe. 57 Prozent der Firmen haben ihre IoT-Lösung gemeinsam mit einem Partner entwickelt – zum Beispiel mit IT-Beratungsunternehmen, IT-Service-Providern und spezialisierten Lösungsanbietern. Fast ein Drittel der Firmen entwickelt die Lösung eigenständig. Sieben Prozent lassen ihre Lösung komplett extern entwickeln, vier Prozent kooperieren dazu mit anderen Unternehmen aus der eigenen Branche. Wichtigste Kriterien bei der Auswahl des IoT-Anbieters sind technisches Know-how, Branchenkompetenz und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Internet of Things kommt langsam, aber unaufhaltsam. Nahezu alle Wirtschafts- und Unternehmensbereiche werden erfasst. Telefónica als digitales Telekommunikationsunternehmen ermöglicht mit eigenen und Partnernetzen weltweit Vernetzung – eine wichtige Voraussetzung für das Internet der Dinge. Weitere Informationen erhalten Sie hier: Willkommen in der IoT-Welt von Telefónica.
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CIO-Magazin: Sicherheit ist die größte IoT-Herausforderung
https://www.cio.de/a/sicherheit-ist-die-groesste-iot-herausforderung,3332354
Computerwoche: Das Internet of Things nimmt langsam Fahrt auf
https://www.computerwoche.de/a/das-internet-of-things-nimmt-langsam-fahrt-auf,3332250
Neue IoT-Studie zeigt: Internet of Things gewinnt an Relevanz in Unternehmen der DACH-Region
https://blog.telefonica.de/2018/01/neue-iot-studie-zeigt-internet-of-things-gewinnt-an-relevanz-in-unternehmen-der-dach-region/