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Warum ein Virenschutz für iPhones sinnvoll ist

22.10.2025

Eine Frau mit Regenschirm nutzt ein Smartphone.

Apples Betriebssysteme gelten als besonders sicher. Ist ein zusätzlicher Virenschutz für iPhones also überhaupt notwendig? Fakt ist: Absolute Sicherheit gibt es in der IT nicht. Zudem steigt das Interesse von Cyberkriminellen an iPhones, Macs und iPads. Daher sollten besonders Unternehmen Ihre Apple-Geräte gegen Malware und Phishing absichern.

Ist ein Virenschutz auf dem iPhone nötig?

Apples Ökosystem gilt als vergleichsweise sicher, da es sich um eine geschlossene Plattform handelt. Apple kontrolliert sowohl die Hardware (iPhone, iPad etc.) als auch die Software (iOS, iPadOS) und den primären Vertriebsweg für Software (Apples App Store). Diese enge Kontrolle ermöglicht es Apple, strenge Sicherheitsstandards durchzusetzen.

Zudem lassen Apples Betriebssysteme Apps nur begrenzt untereinander kommunizieren. Das macht es beispielsweise Viren und Ransomware schwerer, das gesamte Gerät zu verschlüsseln und sich weiter zu verbreiten. Gleichzeitig gibt es sehr ernstzunehmende Bedrohungen wie die Spyware Pegasus, die sowohl iOS- als auch Android-Geräte ausspähen kann und als sogenannter Staatstrojaner für Schlagzeilen sorgte.

Phishing bedroht auch iOS-Nutzende

Cyberkriminelle greifen allerdings zunehmend die „Schwachstelle Mensch“ an. Sie versuchen also nicht, Firewalls und andere Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen oder infizierte Apps im App Store zu platzieren. Stattdessen wollen sie Menschen dazu verleiten, ihnen (unwissentlich) Zugriff auf sensible Daten und Systeme zu gewähren – vor allem durch Phishing. Auf diesem Wege kann Malware auf Firmen-iPhones gelangen, denn infizierte Dateien lassen sich auch über manipulierte Websites herunterladen.

Phishing findet dabei auf verschiedenen Wegen statt. Hacker versenden Nachrichten mit schadhaften Links häufig per SMS, Messenger, E-Mail und über soziale Netzwerke. Dabei nehmen sie zunehmend Apple-Geräte ins Visier. Das zeigen Daten des amerikanischen Security-Konzerns Lookout: Demnach waren im Jahr 2024 rund 26 % der iOS-Geräte Phishing-Angriffen ausgesetzt – das ist mehr als das Doppelte der registrierten Attacken auf Android-Nutzer (12 %).

Die Schwachstelle ist also weniger das Betriebssystem als der Mensch, der es nutzt. Daher sollten Sie auch für Apple-Geräte Schutzmechanismen gegen Viren, Phishing und andere Cyberbedrohungen implementieren. 

Jailbreaks stellen besondere Gefahr dar

Wenn es um die Sicherheit von iOS geht, kommt immer wieder der sogenannte Jailbreak zur Sprache. Dabei umgehen Nutzende bewusst Sicherheitsvorkehrungen, um aus Apples geschlossenem System auszubrechen. Anschließend lassen sich z. B. Apps auch aus anderen als den von Apple zugelassenen Quellen installieren – also etwa von unseriösen Websites.

Jailbreaks sollten insbesondere für Firmenhandys untersagt sein, da dadurch das Gerät und die damit verbundene Firmen-IT unnötigen Risiken ausgesetzt sind. Es bräuchte zuverlässige Virenscanner für iOS, um die Risiken abzumildern.

Virenscanner funktionieren nicht unter iOS

Aber Virenscanner im wörtlichen Sinn gibt es für iOS nicht, denn Apple setzt auf das Sandbox-Prinzip. Das bedeutet: Jede Anwendung läuft in einer eigenen, isolierten Umgebung und hat keinen Zugriff auf Daten anderer Apps oder auf die Systemebene. Das ist ein großer Vorteil für die Sicherheit. Gleichzeitig kann ein Virenscanner dadurch unter iOS keine belastbaren Ergebnisse liefern, da er das System nicht zuverlässig scannen kann. Sie können aber andere Sicherheitsanwendungen nutzen.

Halten Sie iOS immer aktuell

Eine der einfachsten und grundlegendsten Maßnahmen, um Ihre Firmenhandys abzusichern, sind Updates. Damit schließt Apple schnell und regelmäßig Sicherheitslücken.

Aktivieren Sie daher bestenfalls automatische Updates für alle Firmengeräte. Bei iPhones tun Sie das unter „Einstellungen | Allgemein | Softwareupdate | Automatische Updates“. Hier sollten Sie alle Regler aktivieren.

Gibt es Virenschutz-Apps von Drittanbietern für iOS?

In Apples App Store finden Sie verschiedene Virenschutz-Apps. Dabei handelt es sich allerdings nicht um klassische Virenscanner, da diese auf iPhones nicht funktionieren, wie oben beschrieben. Die Apps bieten jedoch anderweitigen Schutz vor Infektionen mit Malware. Etwa durch:

  • Webschutz mit Phishing-Erkennung
  • WLAN-Netzwerkscanner
  • Optimierung der Passwortsicherheit
  • Warnung vor Datenlecks

Security-Anwendungen für iPhones sind empfehlenswert, da sie Bedrohungen schon außerhalb des Systems erkennen – und sie blockieren oder davor warnen. Um die größtmögliche Sicherheit herzustellen, sollten Sie verschiedene Lösungen kombinieren. Nutzen Sie Software, die einzelne iPhones schützt, aber auch solche, die die gesamte Unternehmens-IT absichert.

Diese Apps und Maßnahmen sind empfehlenswert

Schutz vor Cyberbedrohungen lässt sich nicht nur auf den jeweiligen Endgeräten implementieren. Moderne Lösungen sind beispielsweise cloudbasiert oder in Mobilfunknetze integriert. So ein Schutz funktioniert weitgehend unabhängig von Betriebssystemen und Geräten. Zudem übernehmen die Anbieter Wartung und Instandhaltung der Systeme. Sie profitieren dabei von stets aktuellem und umfassendem Schutz für Ihre IT. 

Zudem ist eine effiziente und zuverlässige Verwaltung aller Geräte im Unternehmen sinnvoll, etwa mit einem Mobile Device Management (MDM). Darüber hinaus sollten Sie grundlegende Sicherheitsvorgaben durchsetzen, für die keine komplexen Security-Lösungen nötig sind. Dazu zählen eine verbindliche Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und die Verwendung des Firmen-VPN für alle Mitarbeitenden, die auf Firmensysteme zugreifen. Mehr zu diesen und weiteren Schutzlösungen lesen Sie im Folgenden.

  • Mobile Device Management (MDM): Mit einem MDM administrieren Sie alle Diensthandys im Unternehmen zentral. Sie können u. a. Apps sperren und verwalten, Unternehmensrichtlinien durchsetzen und Geräte bei Verlust aus der Ferne sperren.

O2 Business Mobile Device Management

  • Schutz vor Malware und Phishing im Mobilfunknetz: Mobilfunkanbieter wie O2 Business implementieren Schutzmechanismen direkt im Mobilfunknetz. So können Angriffe erkannt und blockiert werden, bevor sie Ihr Handy erreichen.

O2 Business Webguard

  • Cloudbasierter E-Mail-Schutz gegen Phishing und Malware: E-Mails sind einer der wichtigsten Kommunikationskanäle für Unternehmen – und sollten entsprechend vor Angriffen geschützt sein. Anstatt dafür eine Software auf jedem einzelnen Gerät zu installieren, können Sie auf cloudbasierte Lösungen setzen. Diese sind vereinfacht gesagt vor das E-Mail-Programm geschaltet und wehren Bedrohungen ab, bevor sie ein Gerät erreichen.

O2 Business Clean E-Mail

  • Security Service Edge (SSE): SSE ist eine Sicherheitslösung für Ihre gesamte Unternehmens-IT. Damit sichern Sie Geräte in Büros und Homeoffices sowie Ihre Cloud-Umgebung ab – und zwar gegen eine Vielzahl von Bedrohungen wie Malware, Ransomware, Computerviren und sonstige Cyberangriffe. Außerdem verschafft SSE Ihnen einen Überblick über die Vorgänge in Ihrem Firmennetzwerk und bietet eine granulare Einstellung der Zugriffsrechte.

O2 Business SSE

O2 Business SD-WAN

  • Virtual Private Network (VPN): Wenn Ihre Mitarbeitenden mit ihren iPhones auf das Firmennetzwerk zugreifen, sollten sie dafür immer einen VPN-Client nutzen. Das erhöht die Sicherheit. Außerdem kann die Verwendung eines VPN auch das iPhone selbst vor einer Infektion mit Viren schützen, besonders wenn Ihre Angestellten öffentliche WLAN-Netzwerke nutzen.

O2 Business VPN Connect

  • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): MFA beschreibt ein mehrstufiges Anmeldeverfahren, mit dem Sie den Zugang zu Ihren Unternehmensnetzwerken und zu sensiblen Daten absichern. MFA setzt mehr als einen Identifikationsschlüssel voraus und erhöht somit die Cybersicherheit in Ihrer Firma signifikant. Die mehrstufige Autorisierung ist schnell eingerichtet und zählt zu den Grundlagen der Cybersicherheit.
  • Passkeys: Passkeys sind eine sichere Alternative zu Passwörtern, denn sie lassen sich nicht durch Phishing abgreifen. Durch die Verwendung von Passkeys können Sie somit eines der größten Sicherheitsrisiken minimieren.

Virenschutz für iPhones im Überblick 

  • iPhones gelten aufgrund der geschlossenen Struktur des Betriebssystems iOS als besonders sicher und wenig anfällig für Viren.
  • Virenscanner für iPhones gibt es nicht. Um Ihr iPhone zu schützen, sollten Sie Updates möglichst bald nach Veröffentlichung installieren.
  • Zusätzlicher Schutz ist besonders für Unternehmen empfehlenswert, damit auch netzwerkbasierte Anwendungen und das Firmennetzwerk sicher bleiben.
  • Moderne Sicherheitsangebote sind häufig cloudbasiert und wehren Bedrohungen ab, bevor sie auf Ihre Firmengeräte gelangen.
  • Ein VPN und Multi-Faktor-Authentifizierung sind grundlegende Sicherheitsvorkehrungen, die Sie auch mit iPhones nutzen sollten.

Häufig gestellte Fragen

Es gibt keinen Virenscanner für iPhones. Apple bietet eine integrierte Sicherheitsprüfung für iOS. Diese finden Sie unter „Einstellungen | Datenschutz & Sicherheit | Sicherheitsprüfung“. Damit können Sie auffällige App-Aktivitäten einsehen. Weitere Hinweise auf eine Infektion Ihres iPhones können folgende Dinge sein: ungewöhnlich hoher Datenverbrauch, abstürzende Apps und eine geringere Akkulaufzeit.

Sie können zudem Antiviren-Apps und Sicherheitslösungen von vertrauenswürdigen Herstellern nutzen, um Bedrohungen durch Viren und andere Malware zu reduzieren.

Unter „Einstellungen | Datenschutz & Sicherheit | Sicherheitsprüfung“ finden Sie Apples integrierte Sicherheitsprüfung für iPhones.

Achten Sie außerdem auf die klassischen Anzeichen für eine Malware-Infektion wie ungewöhnlich hohen Datenverbrauch, geringe Akkulaufzeit und Abstürze von Apps oder des Systems. 

iPhones haben kein integriertes Antivirenprogramm. Apples Betriebssystem iOS gilt als sehr sicher, weil Apps nur stark eingeschränkt Daten untereinander austauschen und auslesen können. Gleichzeitig können in dieser Systemstruktur Virenscanner nicht funktionieren, da sie die Apps auf dem iPhone nicht scannen können. Um Ihr iPhone sicher zu halten, sollten Sie regelmäßig Updates installieren, denn auf diesem Wege schließt Apple Sicherheitslücken.

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