11.06.2025
DSL oder Kabel – oder doch lieber Glasfaser, wenn möglich? Jede Anschlussart hat ihre eigenen Vorteile für Internet- und Telefonanschlüsse und erfüllt andere Ansprüche. Wie Sie die für Ihr Unternehmen optimale Wahl zwischen den Anschlüssen treffen und wie es aktuell um die Verfügbarkeit in Deutschland bestellt ist.
DSL (Digital Subscriber Line) (zu Deutsch: digitaler Teilnehmeranschluss) stellt eine Internetverbindung über das Telefonnetz bereit. Schon die Vorgängertechnologie ISDN nutzte dieses Netz aus dünnen Kupferkabeln. Im Vergleich zu ISDN nutzt DSL allerdings höhere Frequenzbereiche und erreicht dadurch höhere Übertragungsraten. Die schnellste und häufigste DSL-Variante VDSL (Very high Speed DSL) erreicht in der Regel bis zu 250 Mbit/s (Megabit pro Sekunde). Da Sie sich mit DSL über das Telefonnetz mit dem Internet verbinden, benötigen Sie einen Telefonanschluss mit TAE-Dose (Telefon Anschluss-Einheit).
Kabel-Internet ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Internet und Telefonie über Koaxialkabel, also das Kabel-TV-Netz. Ursprünglich waren die TV-Kabel nur für die Signalübertragung in eine Richtung ausgelegt, vom Sender zum Empfänger. Für die Nutzung als Internetleitung musste das Netz nachgerüstet werden, um Daten in beide Richtungen zu übertragen. Heute bietet Kabel-Internet Übertragungsraten von bis zu 1 Gbit/s (1 Gigabit pro Sekunde = 1000 Mbit/s). Koaxialkabel bestehen ebenfalls aus Kupfer, sind aber anders aufgebaut als Telefonkabel und gelten als weniger störanfällig. Voraussetzung ist ein Kabelanschluss mit entsprechender Anschlussdose.
Egal ob Kabel oder DSL: Sie können mit beiden Anschlüssen sowohl Telefonieren als auch online gehen. Dabei ist digitale IP-Telefonie der neue Standard, der auch virtuelle Zugänge ermöglicht. Dazu zählen etwa SIP-Trunks und Cloud-Telefonie.
Analoge Telefonie hingegen wird immer seltener: Laut Bundesnetzagentur gab es in Deutschland im Jahr 2024 nur noch rund 10.000 Analog- oder ISDN-Anschlüsse (Integrated Services Digital Network). Damit ist die Umstellung auf Telefonie über Internetprotokolle (Voice over IP, VoIP) nahezu abgeschlossen.
Kabel-Internet ist in der Regel schneller und stabiler als DSL. Allerdings ist DSL nahezu flächendeckend verfügbar, Kabel-Internet hauptsächlich in städtischen Regionen. Bei DSL steht Ihnen außerdem eine größere Auswahl an Anbietern zur Verfügung. Allerdings ist die DSL-Verbindungsqualität von der Entfernung zum Verteilerkasten abhängig. Bei größerem Abstand kann die Verbindung langsamer sein.
Die Technologie des Kabel-Netzes setzt auf eine Kombination aus Glasfaser- und Koaxialkabeln (HFC). Damit ist sie leistungsfähiger als DSL. Bei Kabelanschlüssen können Sie mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s im Download rechnen, während DSL bis zu 250 Mbit/s erreicht.
Allerdings ist auch bei Internet über Kabel nicht garantiert, dass Sie immer die maximale Geschwindigkeit nutzen können. Denn aufgrund der Struktur des Netzes teilen sich in der Regel mehrere Kunden eine Leitung (Shared Medium). Besonders zu Stoßzeiten kann es daher zu Einbußen bei Geschwindigkeit und Verbindungsqualität kommen.
Ob Sie sich für DSL oder Kabel entscheiden, hängt somit letztlich von der Verfügbarkeit an Ihrem Standort sowie Ihren individuellen Anforderungen ab.
Bei O2 Business ähneln sich die Preise für Internet und Telefonie über DSL, Kabel und Glasfaser stark, wenn man eine Bandbreite von etwa 250 Mbit/s zugrunde legt.
Beachten Sie dabei, dass es auf die verfügbare Anschlussart an Ihrem Standort ankommt. Außerdem stellen 250 Mbit/s bei DSL die maximale Bandbreite dar, während sie bei Kabel und Glasfaser bis zu 1 Gbit/s buchen können.
Welche Technologie besser für Ihr Unternehmen geeignet ist, hängt von Ihren Anforderungen ab, die häufig in engem Zusammenhang mit der Branche und der Art Ihres Gewerbes stehen. Schreiben Sie beispielsweise hauptsächlich E-Mails und versenden Rechnungen über das Internet, genügt in der Regel ein DSL-Anschluss.
Sind Sie hingegen in einer eher datenintensiven Branche tätig, bietet ein Kabelanschluss Vorteile. Teilen Sie beispielsweise größere Dateien wie Grafiken, Fotos oder Videos online mit Klienten, setzen auf Cloud-Computing und benötigen eine stabile Internetverbindung für mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, profitieren Sie von der größeren Bandbreite. Zudem gelten Kabel-Internetverbindungen als stabiler, auch wenn die Geschwindigkeit zu Stoßzeiten abnehmen kann.
Stand 2024 sind laut Bundesnetzagentur DSL-Anschlüsse mit rund 61 % die am weitesten verbreiteten Breitbandanschlüsse. Kabelanschlüsse kommen auf einen Anteil von rund 22 % der insgesamt 38,6 Millionen Breitbandanschlüsse in Deutschland. Glasfaser erreicht inzwischen rund 14 %.
Glasfaser ist in der Regel schneller und leistungsfähiger als DSL und Kabel-Internet. Beispielsweise erreicht die Technologie deutlich schnellere Datenübertragungsraten im Upload und eignet sich besser für Datenübertragungen über große Entfernungen.
Ein grundlegender Unterschied der Glasfaser zu DSL und Kabel ist die Art der Signale. Bei Glasfaser laufen optische Signale (Lichtimpulse) durch Fasern aus Quarzglas. DSL und Kabel-Internet basieren hingegen auf der Übertragung elektrischer Signale durch Kupferleitungen, wobei im Kabel-Netz eine hybride Lösung Anwendung findet. Die optischen Signale bieten dabei den Vorteil, dass es kaum zu Störungen durch elektrische Interferenzen kommen kann. Das bedeutet auch, dass Umwelteinflüsse wie Gewitter die Übertragungsqualität bei Glasfaser nicht so stark beeinflussen.
Kupferkabel hingegen haben den Nachteil des elektrischen Widerstands, der dafür sorgt, dass Signale mit zunehmender Distanz schwächer werden (Dämpfung).
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Das kommt auf Ihre Anforderungen an. Ist Ihr Unternehmen in einer Datenintensiven Branche tätig und muss große Datenmengen schnell über das Internet versenden, empfiehlt sich Kabel-Internet. DSL ist allerdings besser verfügbar und reicht für die Anforderungen vieler Unternehmen aus.
Glasfaser ist die am wenigsten störungsanfällige Datenübertragungstechnologie und bietet zudem die größte Geschwindigkeit. In den meisten Fällen dürfte aber die Verfügbarkeit des Anschlusses den Ausschlag geben. Da Glasfaser derzeit noch ausgebaut wird, kann es sein, dass Sie eher auf Kabel oder DSL ausweichen müssen.
DSL erreicht bis zu 250 Mbit/s im Download. Mit Kabel-Internet sind bis zu 1 Gbit/s (1000 Mbit/s) möglich. Benötigen Sie eine große Bandbreite, hat ein Kabelanschluss also Vorteile.
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